Run auf Kinderärzte-Notdienst im ersten Monat

Seit einem Monat läuft in Graz an den Wochenende der kinderärztliche Notdienst KIJNO. Die ersten zehn Ordinationstage zeigten, dass Bedarf besteht: So gab es im ersten Monat mehr als 300 Patienten.

Seit 12. Jänner hat jeweils eine Kinderarztpraxis in Graz am Wochenende geöffnet - im Rahmen von KIJNO, der Fortsetzung des früheren Kinder-Mobilen Notdienstes KIMONO - mehr dazu in Stationärer Kinderärztenotdienst startet (12.1.2019).

Rund 30 Patienten pro Notdienst-Tag

An den ersten fünf Wochenenden wurden in Summe bereits mehr als 300 Patienten gezählt - das entspricht etwa 30 Patienten pro Notdienst-Tag. Die meisten kämen mit Fieber, in Zeiten der Masern seien aber auch hier etliche Anfragen zu bewältigen, sagt der Sprecher der niedergelassenen Kinderärzte, Hans Jürgen Dornbusch.

KIJNO

Der neue kinderärztliche Notdienst ist an Wochenenden sowie an Feiertagen von 9.00 bis 13.00 Uhr besetzt - alle Infos (Ärztekammer Steiermark).

Ambulanzen wahrscheinlich entlastet

Ob die Klinik-Ambulanz seit dem Kindernotdienst durch niedergelassene Ärzte entlastet wird, sei derzeit noch nicht abzuschätzen, so Dornbusch: „Das kann man jetzt nur statistisch berechnen. Die Einführung des KIJNO fällt zeitlich zusammen mit dem Beginn des Masernproblems sowie auch der Influenzawelle - jetzt ist natürlich besonders viel los. Aber es ist schon anzunehmen, dass, wenn in Ordinationen mehr als 30 Patitenten behandelt werden, dass das auf der Klinik schon auch spürbar sein muss.“

Auch von außerhalb

Kommen dürfen kranke Kinder von überall her - nicht nur aus Graz: Natürlich gebe es eine gewisse Kapazitätsgrenze, aber wer innerhalb der Öffnungzeiten komme, werde auch behandelt, so Dornbusch. Auch telefonisch könne man sich an die offenen Kindernotarztpraxen wenden - aufgrund des hohen Andrangs sei aber oft keine Zeit, telefonische Anfragen zu beantworten, und daher sei die Telefonanlage oft auf Anrufbeantworter geschaltet, erklärt Dornbusch.

Mit Ausschlag nicht in die Praxis

Oft sei es leichter, einfach zu kommen. Allerdings richtet der Kinderarzt hier einen Appell an die Eltern: „Wenn ein Kind mit Ausschlag kommt, bitte nicht in die Ordination kommen. Da gibt es dann Möglichkeiten anzuklopfen oder anzurufen - nicht hereinkommen. Das war genau der Auslöser des Masernausbruchs, mit dem wir derzeit zu kämpfen haben.“

Ärzte haben Interesse, Mitarbeiter weniger

Vier Ordinationen sind es derzeit, die sich die Notdienste an den Wochenenden und Feiertagen aufteilen. Das Interesse unter den Ärzten wäre noch größer, das Problem sei aber, das übrige Personal in den Ordinationen zu finden, so Dornbusch: Sehr viele Ordinationsmitarbeiter wollen am Wochenende nicht arbeiten, da sie von den Diensten unter der Woche schon sehr belastet seien.

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