In steirischen Pflichtschulen droht Lehrerengpass

4.000 Lehrer-Planstellen müssen österreichweit nachbesetzt werden. In den nächsten zehn Jahren werden gar 60.000 neue Lehrkräfte gebraucht. In der Steiermark ist die Situation bei den Pflichtschullehrern ebenfalls angespannt.

Die Lehrer des geburtenstarken Jahrgangs 1957 gehen in Pension - 2019 sind das im Pflichtschulbereich mehr als 500 Lehrer, die heuer das letzte Mal eine Klasse unterrichten. Das Problem: Durch eine neue und längere Ausbildung kommen weniger Lehrer nach.

Sechs- statt fünfjährige Ausbildung

„Die Pflichtschullehrer-Ausbildung beträgt nunmehr acht Semester für das Bachelorstudium. Dann muss entweder berufsbegleitend oder im Anschluss an das Studium der Master gemacht werden. Also: Ein Jahr länger dauert es. Bei dieser Pensionswelle ist das eine Subsummierung der Probleme“, so Martin Kaucic von der Personalvertretung der Landeslehrer.

Schüler in Schulklasse

APA/Georg Hochmuth

In den nächsten zehn Jahren werden 60.000 neue Lehrkräfte gebraucht

Gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule versuche man Studierende trotz längerer Ausbildung rasch in das Berufsleben zu bringen, heißt es von der Bildungsdirektion. Unbesetzte Lehrerposten werde es jedenfalls nicht geben: „Die Gefahr, die ich auf der LehrerInnenseite sehe, ist aber die: Durch Mehrdienstleistungen, die die KollegInnen erbringen werden müssen, kommt eine zusätzliche Belastung ins Haus“, so Kaucic.

Lange Wartelisten im Höheren Schulbereich

Ganz anders zeigt sich die Situation im Bereich der Höheren Schulen - hier warten viele Junglehrer auf eine Stelle, so Johann Adam von der Gewerkschaft der AHS-Lehrer: „Wir haben im Höheren Schulbereich eine Warteliste von ca. 1.000 Bewerbern - dazu kommen am Ende dieses Schuljahres noch ca. 400 Unterrichtspraktikanten.“ In zwei bis drei Jahren rechnet Adam auch bei den Höheren Schulen mit mehr Pensionierungen. Lehrermangel werde es dann aber keinen geben.