Diskussion um Grazer Mühlgang als Radweg
Der etwa 15 Kilometer lange Mühlgang bildet eine Nord-Süd-Achse durch die Stadt Graz. Zwei Ingenieure haben aus Eigeninteresse eine alternative Nutzung für den Bach geprüft.
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„Ökologisch kein wertvolles Gewässer“
„Wir haben festgestellt, dass es von Graz Nord bis zum Kraftwerk Puchstraße eigentlich ein betonierter Kanal ist. Und es ist, weil die Kraftwerke auch keinen Fischaufstieg haben, eigentlich auch ökologisch kein wertvolles Gewässer“, sagte Studienautor Gerhard Groier.
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Kreativität für rund neun Hektar gefordert
Daher sei die Kreativität der Grazer gefordert, so die Ingenieure, damit die geschätzt neun Hektar besser genutzt werden. Eine der Möglichkeiten sei ein Radweg. Derzeit fließen laut Studie aber noch 11 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch das Bachbett, erklärt Johannes Wellacher, der nebenbei für die Energie Steiermark tätig ist: „Diese Wasserführung könnte man in den vier Murkraftwerken deutlich besser nutzen als sie derzeit im Mühlgang durch die Kleinwasserkraftanlagen genutzt wird.“
Eine Hürde: Der Mühlgang gehört nicht der Stadt sondern einem Konsortium fremder Eigentümern.
Bürgermeister will diskutieren
Nicht die Wassermenge für das Murkraftwerk, sondern ökologische und stadträumliche Überlegungen sollten im Vordergrund stehen; eine Nachnutzung sei aber denkbar, kommentierte Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) den Vorschlag. Im Hinblick auf den Klimawandel brauche es jede Wasserfläche, sagte Umweltstadträtin Judith Schwentner. Ein guter Vorschlag ist es für Bürgermeister Sigfried Nagl. Er will das Projekt mit den Beteiligten besprechen - man stehe hier aber noch am Anfang, so Nagl.