Klimademo: „Zeit für Nettigkeiten vorbei“

Am ersten weltweiten Tag des Schülerstreiks für stärkere Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise ist auch in Graz demonstriert worden. Laut Polizei beteiligten sich rund 1.300 Schüler, Lehrer und Passanten an den Protesten.

In über 2.000 Städten und mehr als hundert Ländern gingen am Freitag weltweit Schüler gegen die Klimapolitik ihrer Regierungen auf die Straße. Auch in Österreich zeichnete sich eine rege Beteiligung ab - über 10.500 Jugendliche protestierten alleine in Wien - mehr dazu in Zehntausende bei Klimademos in Österreich (news.ORF.at).

„Mei Klima is net deppert“

Bei der von der Kommunistischen Jugend Österreichs (KJÖ) organisierten Klima-Demo Freitagvormittag in Graz kam mit Sprüchen auf Plakaten wie „Mei Klima is net deppert - frei nach Edmund Sackbauer“ oder „Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Bier“ auch der Spaß nicht zu kurz.

Klimastreik in Graz

APA/Peter Kolb

Die Demonstranten - laut Polizei beteiligten sich rund 1.300 Schüler, Lehrer und Passanten - zogen friedlich vom Südtiroler Platz durch die Innenstadt zum Freiheitsplatz - dabei herrschte Stadionstimmung: Das fröhliche Rufen und Singen war noch einige Gassen entfernt zu vernehmen.

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„Ja, ich darf“

„Ja, ich darf“ war dabei eine der beliebten Antworten, die sich die Schüler zuriefen - auf die zuvor offenbar verabredete Frage, ob Eltern und Lehrer wohl mit der Teilnahme an der Demo einverstanden gewesen seien. Eine Schülerin sagte: „Wir haben eine Schulfreistellung bekommen, um unseren Beitrag zu leisten.“ Ein Bursche sagte, dass er halb schwänzt, halb nicht: „Der Klassenvorstand hat uns freigestellt, aber die Schule nicht.“

„Wir bringen uns selber um“

Bei der Schlusskundgebung am Freiheitsplatz klang es aus den Lautsprechern: „Die Zeit für Nettigkeiten ist vorbei. Geht auf die Straße, so lange, bis man uns nicht mehr ignorieren kann.“ Eine junge Rednerin sagte ins Mikrofon: "Ich streike nicht, weil es so lustig ist, sondern weil uns zu lange nicht zugehört wurde.“ Der Klimawandel sei echt: „Wegen dem heißen Sommer gehen uns jetzt die heimischen Erdäpfel aus.“ Wie gehe es erst jenen Ländern, die sich nichts zukaufen können, wenn die Lebensmittel ausgehen.

Klimastreik in Graz

APA/Peter Kolb

Danach ergriff ein Junglehrer das Wort: „Wir bringen uns selber um - wegen einer Sache: Geld.“ Er warf der Bundesregierung vor, den Klimawandel zu ignorieren - mehr dazu in Klimaforscher unterstützen Streiks - und wandte sich an die Schüler: „Die Zukunft gehört euch, dafür lohnt es sich zu kämpfen.“ Am Abend fand dann am Grazer Tummelplatz auch ein „Lichtermeer fürs Klima“ statt, an dem ebenfalls zahlreiche Schüler teilnahmen.

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