Erster Grazer Gemeindebau seit 50 Jahren

Erstmals seit 50 Jahren ist die Stadt Graz wieder selbst als Bauherr aufgetreten und hat einen stadteigenen Wohnbau errichtet: Das Gebäude mit 38 Mietwohnungen wurde am Dienstag offiziell übergeben.

In der Stadt Graz gibt es rund 12.000 Gemeindewohnungen; viele davon wurden über Wohnbaugenossenschaften gebaut und über die Stadt den Mietern zugewiesen.

Stadt will weitere 500 Wohnungen bauen

Jetzt will man wieder verstärkt selbst als Bauherr auftreten, sagte am Dienstag der zuständige Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ), denn es gebe immer wieder Grundstücke, auf denen Wohnbaugenossenschaften aufgrund der Landesrichtlinien nicht bauen dürften - das sei etwa beim nun eröffneten Bau in der Faunastraße in Wetzelsdorf der Fall gewesen, da direkt daneben die S-Bahntrasse verläuft.

Erster Grazer Gemeindebau seit 50 Jahren

ORF

In der laufenden Legislaturperiode wolle die Stadt Graz noch 500 neue Wohnungen bauen, sagte Eustacchio: „Im Vordergrund steht, Wohnraum zu schaffen - wir sind eine stark wachsende Stadt und müssen jenen Menschen das Angebot bieten, die es sich eben nicht leisten können, am Privatmarkt Wohnungen zu finden.“

Zwei weitere Projekte mit der Stadt als Bauherr seien derzeit geplant, sagt Gerhard Uhlmann, Geschäftsführer von Wohnen Graz - und zwar Starterwohnungen in der Adlergasse in Puntigam, und in Liebenau soll die Barackensiedlung Am Grünanger durch neuen Wohnraum ersetzt werden.

Neuartiges Müllsystem

Das am Dienstag eröffnete Projekt in Wetzelsdorf umfasst 38 Mietwohnungen. Der Bau kostete rund 3,5 Mio. Euro und verfügt über ein neuartiges unterirdisches Müllsammelsystem, das als Vorbild für weitere Projekte dienen soll, so Uhlmann: „Bei diesem Müllsystem gibt es Unterflurcontainer, die in der Erde versenkt werden - man hat also die Container nicht mehr oberirdisch stehen, sondern nur mehr die Einfüllstutzen.“ Wenn die Müllbehälter fast voll sind, wird die Holding Graz automatisch informiert; entleert wird mit Hilfe eines Krans.

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