Länger eigenständig durch Technologie

Durch technische Hilfsmittel können ältere Menschen länger alleine zu Hause leben: Zu diesem Ergebnis kommt ein Pilotversuch, der in der Steiermark durchgeführt wurde. Nun sollen diese Technologien forciert werden.

Mehr als 100 Testpersonen im durchschnittlichen Alter von 76 Jahren wurden mit Testpaketen für die Bereiche Sicherheit, Gesundheit und soziale Teilhabe ausgestattet. Ein Jahr lang konnten die Senioren verschiedene Technologien testen, die ihnen das alltägliche Leben erleichtern sollten.

Vor allem Sicherheitskomponenten beliebt

Dazu gehört etwa eine Lichtinstallation, die sich automatisch einschaltet, wenn der Wohnungsbesitzer in der Nacht aufsteht; daneben standen eine automatische Herdabschaltung, eine Uhr, die an die Tabletteneinnahme erinnert und erkennt, wenn man stürzt, sowie ein Tablet zur Videotelefonie zur Verfügung - das sind jedoch nur einige technische Hilfsmittel, die ältere Menschen dabei unterstützen können, möglichst lange auch möglichst selbstständig zu leben.

„Wo wir die positivsten Rückmeldungen bekommen haben, war schon das Thema Sicherheit, vor allem mit den installierten Komponenten Lichtinstallation und Herdabschaltung. Das sind Technologien, die installiert werden und im Notfall vorhanden sind“, sagte Kerstin Löffler von den geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz. Überall, wo die Senioren mit einem Tablet, mit Skype und E-Mail zu tun haben, müsse man dagegen Anleitungen geben, so Löffler.

Besser als Vergleichsgruppe

Das Projekt wurde von den geriatrischen Gesundheitszentren, dem Sozialverein Deutschlandsberg und Joanneum Research durchgeführt. Vor, während und nach der Pilotphase von rund einem Jahr wurden die Teilnehmer in Graz, Leibnitz und Deutschlandsberg befragt - jene Personen, die Hilfsmittel in Anspruch genommen hatten, haben dabei deutlich besser abgeschnitten als die Kontrollgruppe.

„Wir haben festgestellt, dass Personen, die diese technologischen Hilfsmittel verwendet haben, länger zu Hause wohnen konnten“, sagte Kurt Majcen, Projektleiter bei Joanneum Research. Einige Personen aus der Kontrollgruppe seien zu ihren Kindern bzw. Angehörigen gezogen.

Einrichtungen der geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz werden nun zusehends mit technologischen Hilfsmitteln ausgestattet; außerdem sollen regelmäßige Tabletkurse für Senioren stattfinden, damit auch sie Technologien nutzen können, die für Jüngere selbstverständlich sind.

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