Mosambik: Konsul hofft auf europäische Hilfe

Über 1.000 Tote werden nach dem verheerenden Tropensturm in Mosambik befürchtet. Der Steirer Karl Hans Polzhofer ist Honorarkonsul von Mosambik - für ihn ist „Hilfe zur Selbsthilfe“ das Gebot der Stunde.

Der Zyklon „Idai“ hinterließ in der vergangenen Woche in Mosambik große Schäden: Zwei große Flüsse hätten bereits „kilometerlange Binnenmeere“ gebildet, heißt es vom Welternährungsprogramm, in Beira, der zweitgrößten Stadt des Landes, seien 90 Prozent der Gebäude beschädigt oder zerstört, erklärt das Rote Kreuz. Es kam zu Stromausfällen, rund 400.000 Menschen könnten zeitweise obdachlos sein.

Wirtschaft im Land stärken

Seit zehn Jahren ist Karl Hans Polzhofer Honorarkonsul von Mosambik. Es ist die zweite Naturkatastrophe dieser Dimension, die er seither miterlebt. Mosambik ist eines der zehn ärmsten Länder der Welt: Ohne Hilfe von außen wäre das Land jetzt überfordert - da hätte sich aber viel Positives getan, so Polzhofer.

„Ich bin sehr froh, dass Hilfsorganisationen schon im Vorfeld in der Region Lebensmittel und Trinkwasser einkaufen“, so Polzhofer. Die Lebensmittel im Ausland zu kaufen und nach Mosambik zu bringen, würde nämlich die Wirtschaft doppelt schädigen.

Investoren gefragt

Sehr wohl aus dem Ausland kommen sollten Investoren: Das Land mit 30 Millionen Einwohnern brauche diese und einen Technologietransfer von Europa nach Afrika - nur so könne Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht werden, sagt Polzhofer, „damit Wohlstand im Land steigt und sich solche Katastrophen nicht wiederholen“.

Ziele wären eine funktionierende Kanalisation, Abwassersysteme und Stromleitungen unter der Erde und Häuser aus Stein oder Holz und nicht aus Wellpappe, „dann gebe es in solchen Fällen auch keine Toten“, meint Polzhofer. Viel steirisches Know-How, etwa in Sachen Holzbau, Infrastuktur und Energiegewinnung, könnte dem südostafrikanischen Land helfen, ist der Honorarkonsul von Mosambik überzeugt.