Kindermuseum: Malereien rund um das Geld

Bei den neuen Ausstellungen im Grazer Kindermuseum „Frida & Fred“ dreht sich heuer alles um Malerei und Geld - so stehen den Kindern 9.000 Liter Farbe zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurden knapp 100.000 Besucher gezählt.

Am Donnerstag präsentierte das Kindermuseum „Frida & Fred“ in Graz seine neuen Ausstellungen. „Wir wollen die Kreativität fördern und zwar in einem Setting, das viele nicht so gerne zu Hause zur Verfügung stellen wollen: Wir malen hier nur mit Flüssigfarben“, erklärte Geschäftsführer Jörg Ehtreiber.

Einfach losmalen

Die Kinder sollen sich bei der Schau „Mal mal“ trauen, die Pinsel zu schwingen - ohne Rücksicht auf die Umgebung. Das Ausstellungsareal wurde großzügig mit Lacken an den Decken und Karton auf den Böden „gesichert“. Dazwischen sind zwei Meter hohe Leinwände, Staffeleien und Zeichenpapier zu finden.

„Viele der Kinder trauen sich die Farbe gar nicht mehr angreifen, weil es daheim als schmutzig vermittelt wird“, meinte Ehtreiber. Doch auch die schüchternsten Kinder würden nach einer Stunde aus sich herausgehen und zu kleinen Jackson Pollocks werden, meinte der Geschäftsführer.

Kindermuseum Frida & Fred Graz

APA/Ingrid Kornberger

Die Utensilien für „Mal mal“ im Kindermuseum Frida & Fred

Empfohlen wird, eigene Kleidung mitzubringen, die schmutzig werden darf. Besucher werden auch ersucht, alte Hemden dem Museum zu überlassen - die werden nach Gebrauch gewaschen und den nächsten Kindern zu Verfügung gestellt. Eine Schmutzschleuse sorgt übrigens dafür, dass kein nasser Farbpatzen das Atelier verlässt.

Kinder ab acht Jahren dürfen Geld „verdienen“

Etwas profaner stellt sich die Ausstellung „Was kost’ die Welt?“ dar, die für Kinder ab acht Jahren geeignet ist: Bank, Geschäft und eine Notendruckerei vermitteln den Umgang mit Zahlungsmitteln. Geld wird als Tauschmittel vorgestellt, aber auch ideelle Werte sollen nicht zu kurz kommen. Bei den einzelnen Stationen kann erworbenes Wissen in Währung umgemünzt werden, die dann auf eine Art Bankomatkarte gespeichert wird.

Mit genügend „Geld“ wird auch der Zugang zur Luxusstation möglich, wobei es da zu der einen oder anderen Diskussion zwischen Eltern und Kindern kommen kann: „Meist versuchen die Eltern, die Kinder zum Kauf des Zugangs zu überreden. Dort angekommen, können sie dann Geld zum Fenster hinauswerfen, was die Kleinen dann oft als schade empfinden“, so Ehtreiber.

Fast 100.000 Besucher im vergangenen Jahr

Das neue Forschungslabor im Kindermuseum widmet sich dem Thema „Alles im Lot“: Es geht um Körpererfahrungen mit Balance und Gleichgewicht. Die neuen Ausstellungen haben rund 180.000 Euro gekostet, wobei die Wiederaufnahme der Geldausstellung, in die beim ersten Mal im Jahr 2011 mehr investiert werden musste, nun gerade einmal mit etwa 70.000 Euro zu Buche schlug.

2018 wurde mit 99.191 Gästen ein neuer Besucherrekord verzeichnet. Mit dazu beigetragen hat eine Volksschulaktion: Die Besuche wurden von der Stadt Graz gefördert, und Klassen konnten dadurch zum Nulltarif ins Museum. Diese Aktion soll verlängert werden, heißt es von der Stadt Graz.

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