Grabner-Preise bei Diagonale verliehen

Beim Filmfestival Diagonale in Graz ist am Donnerstag der mit je 5.000 Euro dotierte Franz-Grabner-Preis in den Kategorien Kino- und TV-Doku vergeben worden. Preisträgerinnen sind Ruth Beckermann, Karin Berghammer und Krisztina Kerekes.

Der Franz-Grabner-Preis für humanistisches Dokumentarfilmschaffen wurde heuer zum dritten Mal vergeben - er wurde nach dem 2015 verstorbenen ORF-Journalisten und langjährigen Leiter der ORF-TV-Kulturdoku benannt.

Film über das Leben Kurt Waldheims

Bester Kinodokumentarfilm ist „Waldheims Walzer“ von Ruth Beckermann. Der Film handelt vom früheren österreichischen Präsidenten und UNO-Generalsekretär Kurt Waldheim und wurde bereits bei der Berlinale 2018 ausgezeichnet.

„Die Regisseurin besitzt die Courage, sich aus ihrer filmischen Ungleichung nicht herauszunehmen und positioniert sich im Widerstreit um das politische Gesicht ihres Landes unmissverständlich auf der Seite Demonstrierender. Mit ihrer Kamera steht Ruth Beckermann seit Jahrzehnten für ein österreichisches Kino, das nicht an der Seite verharrt, sondern sich mitten aufs politische Terrain begibt“, heißt es in der Begründung der Jury.

Unbestechlicher Journalismus

Die TV-Doku „Leben für den Tod - Menschen am Zentralfriedhof“ von Karin Berghammer und Krisztina Kerekes ist nach Ansicht der siebenköpfigen internationalen Jury eine Ballade vom Leben und Tod. Erzählt wird „über das Personal, die Nebenfiguren, die fast unsichtbar ihr Tagwerk verrichten, auf einem der größten Friedhöfe Europas“. Durch die kleinen Erzählungen über das Sterben werde dieses normal. „Noch nie wurde die letzte Ehrenrunde unserer Verstorbenen so frech, so schön erzählt. Großes Handwerk.“

„Wir freuen uns sehr, dass die Preise heuer bereits zum dritten Mal in Graz vergeben werden“, so die Intendanten Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber. ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl ergänzt: „Der vom ORF mitgegründete und -gestiftete Franz-Grabner-Preis steht für humanitäre Weltanschauung und unbestechlichen, kritischen Journalismus. Es werden Filme ausgezeichnet, die inhaltlich überzeugen, aber auch filmisch innovativ sind und sich einer besonderen Erzählweise bedienen.“

Diagonale gibt sich selbstbewusst

„Sehr kritisch und hellwach“ zeige sich der österreichische Film, so Diagonale-Intendant Peter Schernhuber bei der Programmpräsentation des Filmfestivals in Graz. Intendant Sebastian Höglinger betonte, der österreichische Film sei „unbeeindruckt selbstbewusst“, und das spiegle sich auch in der Auswahl und Vielfalt der Themen wider, wobei besonders einige Dokumentar- und Kurzfilme Akzente setzen - mehr dazu in Diagonale gibt sich selbstbewusst.

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