Kräuter-Ablöse: Unverständnis bei steirischer SPÖ
Die steirische SPÖ verliert einen weiteren Spitzenposten in der Bundespartei. Nach dem unfreiwilligen Abgang von Max Lercher als Bundesgeschäftsführer verliert jetzt der Steirer Günther Kräuter seine Funktion als Volksanwalt.
Designierung am Freitag
Die SPÖ tauscht Volksanwalt Kräuter durch ÖGB-Sekretär Achitz aus. Das bestätigte Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner in einer schriftlichen Stellungnahme am Donnerstag. Achitz soll am Freitag vom Präsidium designiert werden. Seine Wahl erfolgt gemeinsam mit den Kandidaten von ÖVP und Freiheitlichen durch den Nationalrat.
APA/ Roland Schlager
Rendi-Wagner: Keine Entscheidung gegen Kräuter
Rendi-Wagner sieht in ihrem Vorschlag keine Entscheidung gegen Kräuter, der eine sehr gute und engagierte Arbeit als Volksanwalt geleistet habe. Vielmehr setze sie auf einen ausgewiesenen Sozial- und Gesundheitsexperten: „Durch den Umbau der Sozialversicherungen erwarten wir massive Leistungskürzungen und Verschlechterungen für die Patientinnen und Patienten.“
Steirische SPÖ wird sich bei Abstimmung enthalten
Kräuters Ablöse sorgte für Unverständnis in der steirischen SPÖ. Man habe über Medienberichte davon erfahren, so SPÖ-Bundesparteivorstandsmitglied Hannes Schwarz: „Es ist unverständlich, warum Günther Kräuter als Volksanwalt nicht verlängert wird. Kräuter hat in den letzten Jahren exzellente Arbeit geleistet. Die steirischen Mitglieder des Bundesparteivorstandes werden sich daher bei der morgigen Abstimmung enthalten.“ Die Kritik richte sich nicht gegen etwaige andere KandidatInnen, „sondern ist als Ausdruck unserer Wertschätzung gegenüber Günther Kräuter zu verstehen“, so Schwarz.
Ablöse auch für Grüne „unverständlich“
„Völlig unverständlich“ ist die Ablöse Kräuters auch für die steirischen Grünen. Laut der Landtagsabgeordneten Sandra Krautwaschl habe Kräuter eine tadellose Arbeit gemacht: "Er ist immer auf der Seite jener gestanden, die in der Gesellschaft keine starke Stimme haben.“