Schonungslos zärtlich: Buchpräsentation

Im Kultum in Graz wird zur etwas anderen Buchpräsentation geladen: Radiolegende Hubert Gaisbauer trifft auf Philipp Harnoncourt. Sie sprechen über Gaisbauers Buch „schonungslos zärtlich“.

Es sind zwei Freunde, die den Montag der Karwoche im Grazer Kultum bestimmen: Philipp Harnoncourt trifft auf die acht Jahre jüngere Radiolegende Hubert Gaisbauer: Der Autor war Mitbegründer von Ö3 und von Ö1, Erfinder zahlreicher Radioformate und langjähriger Chef der Religionsabteilung in Ö1.

Gegen das Verstummen

Seine sprachlichen Tiefenbohrungen sind in kurzen Texten nun in einem Buch versammelt, das den Titel „schonungslos zärtlich“ trägt. Gaisbauer thematisiert darin unter anderem, dass Altern in unserer gesellschaft immen noch verstummen bedeutet.

Verschwundene Zärtlichkeit

Zärtlichkeit, sagt der 80-jährige Autor, sei aus dem Diskurs der Gegenwart verschwunden, und er beruft sich dabei auf Papst Franziskus, der eine „Theologie der Zärtlichkeit“ einmahnte. Seine Texte erzählen durchgehend von einer Seite der Geschichte, ihrer Kultur, Kunst und Religion. Die ältesten Verbindungen beziehen sich auf Texte der Bibel. Auch das Weinen fehlt in diesem Buch nicht, und vor allem auch nicht die Projektion von Trauer in die Bilder christlicher Passionsgeschichte.

Von Giacometti bis Aichinger

Gaisbauer bringt auch große Künstler der Moderne zum Leuchten: Alberto Giacometti, Georges Rouault, Ernst Barlach, Paula Modersohn-Becker, aber auch die Dichterinnen Else Lasker-Schüler, Christine Lavant, Ilse Aichinger.

Link:

• Kultum Graz: Gaisbauer und Harnoncourt