Humantechnologie: Steirer reisen nach Israel

Vertreter aus Politik und des steirischen Humantechnologie-Clusters reisen am Sonntag nach Israel. Kontakte sollen geknüpft, Kooperationen vertieft werden, um die Steiermark als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort zu stärken.

Kleidungsstücke, die über den Gesundheitsstatus informieren, aufklebbare Wegwerfsensoren zum Fiebermessen oder ein Smartphone, das mit Hilfe einer Zusatzlinse zum Mikroskop wird: Der Fortschritt in der Medizintechnik entwickelt sich rasend schnell.

Der steirische Cluster wurde 2004 gegründet, 120 Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben sich mittlerweile angeschlossen.

Investitionen in Milliardenhöhe

Medizintechnik und Internetsicherheit sind zwei Bereiche, in die die internationale Forschung Milliarden investiert. Die Steiermark, die in Österreich bei der Forschung und Entwicklung im Spitzenfeld liegt, will in diesen Bereichen von anderen lernen - eine Delegation rund um Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger Miedl (ÖVP) und dem steirischen Humantechnologie-Cluster bricht am Sonntag zu einer mehrtägigen Reise nach Israel auf.

Vorbild Israel

Von der Israel-Reise erwartet sich Landesrätin Eibinger-Miedl für die steirischen Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen viel: „Israel ist auf dem Gebiet der Humantechnologie absolute Weltspitze. Es sind dort, gemessen auf die Einwohnerzahl, so viele Patente im Bereich der Medizintechnik wie in keinem anderen Land der Welt. Es sind dort sehr viele international erfolgreiche Medizin- und Forschungseinrichtungen ansässig, und die wollen wir uns ansehen.“

Verträge anvisiert

Der Bereich Humantechnologie sei auch eines der steirischen Stärkefelder, sagte Eibinger-Miedl: „Das heißt, es ist für uns von Vorteil, wenn wir uns vernetzen, und da wollen wir uns mit den Besten vernetzen. Und wir möchten ganz konkret auch Kooperationsverträge vor Ort unterzeichnen.“

Augenmerk auf Start Ups

Auch was die Gründung junger Unternehmen, also Start Ups, betrifft, sei Israel Vorreiter, sagte der Geschäftsführer des steirischen Humantechnologie-Clusters Johann Harer: „Wir können einerseits lernen, wie die Israelis junge Firmen entwickeln und zur Weltgeltung bringen. Israel hat sehr viele Start-Ups, kann aber nicht alle Start Ups bis zur Produktion im Land entwickeln. Das heißt, die wollen Start Ups aus ihrem Bereich in die Steiermark bringen und schauen, dass sie die Produktion und den internationalen Vertrieb aus der Steiermark machen.“

Thema Internetsicherheit

Die Steiermark forscht auch intensiv an Technologien für Internetsicherheit und baut gerade einen Cybersecurity-Campus auf - mehr dazu in Graz bekommt Zentrum für Cyber-Sicherheit. Auch dieses Thema wird sich die steirische Delegation in Israel genau ansehen. „Israel hat eine der größten Cybersecurity Kompetenzen weltweit, sicherlich auch durch die militärische Nähe“, sagte Johann Harer vom steirischen Humantechnologiecluster.