Zusteller ließen rund 160 Pakete verschwinden

Das Verschwinden von Paketen und anderen Postsendungen hat die Polizei nun geklärt: Offenbar über Monate hinweg haben 20 Personen, die bei Lieferfirmen arbeiteten, rund 160 Pakete nicht zugestellt und Unterschriften gefälscht.

Ins Rollen gebracht hatte den Fall ein Förster, der bereits im Dezember 2017 in einem Waldstück zwölf geöffnete, leere Paketschachteln entdeckte und daraufhin die Polizei alarmierte. Kurz darauf stellte sich heraus, dass der Inhalt der Pakete im Wert von mehreren tausend Euro offenbar gestohlen wurde und die Pakete nie an der Zustelladresse angekommen waren.

Als „zugestellt“ markiert

Durch umfangreiche Ermittlungen und Kooperationen diverser Polizeidienststellen in den Bezirken Leoben, Bruck-Mürzzuschlag, Murtal, Murau und Liezen stellte sich schließlich heraus, dass die betroffenen Pakete bereits als „reklamiert“ registriert waren.

Sie wurden also im System als „zugestellt“ markiert und auf den ersten Blick von den rechtmäßigen Besitzern per Unterschrift übernommen. Wie sich später herausstellen sollte, waren die Unterschriften jedoch gefälscht worden.

Mehrere zehntausend Euro Schaden

Im Rahmen der Ermittlungen stieß man auf insgesamt 157 gestohlene Paketsendungen - vorwiegend befüllt mit Unterhaltungselektronik, Markenparfüms, Schmuck, KFZ-Ersatzteilen und Zigaretten.

20 ungarische, rumänische und türkische Staatsangehörige im Alter zwischen 19 und 40 Jahren, die größtenteils als selbstständige Subunternehmer für Paketdienste arbeiteten, wurden ausgeforscht. Sie sind laut Polizei nur teilweise geständig und werden nun bei der Staatsanwaltschaft Leoben angezeigt. Der Gesamtschaden beträgt mehrere zehntausend Euro.