Prozess in Feldbach nach Tod im Pflegeheim

Im oststeirischen Bezirksgericht Feldbach müssen sich Ende April zwei Mitarbeiterinnen eines Pflegeheims verantworten. Eine 75-jährige Patientin soll im Juli 2018 aufgrund eines zu hoch dosierten Rheuma-Mittels gestorben sein.

Angeklagt ist fahrlässige Tötung, bestätigte Gerichtssprecher Friedrich Moshammer Medienberichte. Die 75-Jährige war in einem Pflegezentrum untergebracht. Im Juli 2018 ging es ihr plötzlich schlechter, sie wurde ins LKH Radkersburg und dann ins LKH Fürstenfeld überstellt, wo sie wenige Tage später starb.

Gutachten: Rheuma-Mittel täglich statt wöchentlich

Laut gerichtsmedizinischem Gutachten dürfte ein Rheuma-Mittel schuld am Tod der Frau sein. Sie erhielt das Medikament täglich statt wöchentlich. Die Stationsleiterin soll die Dosierung falsch eingetragen haben und die Hausärztin zeichnete die Liste offenbar nur ab, ohne sie genauer zu überprüfen.

Auch Trauerschmerzensgeld wird eingeklagt

Der Prozess findet am 29. April im Bezirksgericht Feldbach statt. Die Anwältin der Familie kündigte bereits an, nach dem Strafverfahren auf zivilrechtlichem Weg noch die Begräbniskosten und ein Trauerschmerzensgeld einzuklagen.