Steiermark hinkt bei Glyphosat-Verbot hinterher

Ein Drittel aller österreichischen Gemeinden verzichtet mittlerweile freiwillig auf das Pflanzenschutzmittel Glyphosat. Die Steiermark liegt im Bundesländer-Vergleich aber nur auf dem vorletzten Platz, kritisiert Greenpeace.

Zum zweiten Mal erhob die Umweltschutzorganisation Greenpeace, wie viele Gemeinden in Österreich freiwillig auf das – laut mehreren Studien möglicherweise krebserregende – Pflanzenschutzmittel Glyphosat verzichten: Waren es 2017 erst rund 300 Gemeinden, sind es mittlerweile rund 700, sagt Sebastian Theissing-Matei von Greenpeace - mehr dazu in Jede dritte Gemeinde verzichtet auf Glyphosat (news.ORF.at)

Nur 18 Prozent der Gemeinden verzichten

Die Steiermark sei aber mit Tirol das Schlusslicht im Bundesländer-Vergleich, so Theissing-Matei: „Die Gemeinden der Steiermark liegen im Greenpeace-Ranking leider auf dem vorletzten Platz: Von 287 Gemeinden haben sich erst 52 dazu bekannt, vollkommen auf Glyphosat in der Pflege von Grünräumen zu verzichten - das sind etwa 18 Prozent. Zu den positiven Ausnahmen gehören etwa die Landeshauptstadt Graz, aber auch Leoben und Knittelfeld.“

Die meisten glyphosatfreien Gemeinden gibt es laut Greenpeace in Niederösterreich, Vorarlberg und Kärnten. Es falle auf, dass dort auch die Länder selbst bemüht seien, den Einsatz einzuschränken und die Gemeinden über Alternativen zu beraten, sagt Theissing-Matei. Eine Alternative sei etwa ein spezieller Schaum aus Zucker und Mais, der – heiß aufgetragen – gute Wirkung zeige.

Jeder kommt mit Glyphosat in Berührung

Glyphosat sei nach wie vor das am meisten eingesetzte Pestizid in Österreich, sagt Theissing-Matei: „Die internationale Agentur für Krebsforschung – das ist ein Teil der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – sagt, dass dieser Wirkstoff bei Menschen wahrscheinlich krebserregend ist. Dadurch, dass Glyphosat so weit eingesetzt wird, ist es für alle kaum möglich, gar nicht mit diesem Wirkstoff in Kontakt zu kommen.“

Greenpeace fordert einen österreichweiten Ausstieg aus Glyphosat: Die dafür zuständige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) solle einen entsprechenden Ausstiegsplan vorlegen, so die Umweltschutzorganisation.

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