Jus-Studium: um die Hälfte weniger Studienplätze

Bei einem Tag der offenen Tür an der Uni Graz konnten sich am Donnerstag Schüler über das neue Aufnahmeverfahren für das Studium der Rechtswissenschaften informieren. Die Zahl der Jus-Studienplätze wird heuer um die Hälfte reduziert.

Österreichweit wird heuer für das Studium der Rechtswissenschaften die Zahl der Anfänger-Studienplätze von 8.603 auf 4.300 gesenkt, es können also um 50 Prozent weniger Leute ein Jus-Studium beginnen als bisher. In Graz ist das Kontingent auf 600 beschränkt. Möglich macht das eine Aufnahmeprüfung.

Weniger Studierende bedeuten ein besseres Angebot

Die neuen Beschränkungen sollen laut Universität Graz zu einer besseren Betreuung der Studierenden führen, sagte Johannes Zollner, Dekan der Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität: „Durch diese Zulassungsbeschränkungen werden natürlich weniger Studierende zu uns kommen. Das ist ganz klar. Vor allem werden aber die nicht mehr den Weg zu uns finden, die zwar angemeldet waren, aber ohnehin nicht prüfungsaktiv gewesen sind. Damit erhoffen wir uns, dass wir für die Studierenden, die prüfungsaktiv sind, viel bessere Lehrveranstaltungen und viel kleinere Lehrveranstaltungen anbieten können und letztlich auch effizienter arbeiten können.“

Ein Professor für 40 Studierende

Österreichweit kommen im Studium der Rechtswissenschaften momentan 70 Studierende auf einen Uniprofessor, durch die angestrebten Beschränkungen soll sich dieses Verhältnis auf 1:40 verbessern und somit ein zuverlässigerer Studienabschluss ermöglicht werden, sagte Sebastian Stöckl, Vorsitzender der Fakultätsvertretung: „Die Vorteile sind, dass man die Qualität dieses Studiums sichern kann und dass die Studierenden sich auf jeden Fall überlegen müssen, ob sie sich für dieses Studium interessieren und konkret dazu Gedanken machen müssen, was die Anforderungen in diesem Studium sind, nämlich kognitive Fähigkeiten, die sehr wichtig sind, wenn man Rechtswissenschaften studieren will.“

Aufnahmetest am 23. Juli

Die Anmeldung für das Aufnahmeverfahren läuft noch bis 15. Mai. Der Rechtswissenschaften-Aufnahmetest an der Karl Franzens Universität Graz findet am 23. Juli statt, sofern es mehr als 600 Anmeldungen sind. Im Vorjahr waren insgesamt 850 Studienanfänger inskribiert, weniger als 500 haben tatsächlich Prüfungen abgelegt.

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