DNA-Test bestätigte: Wolf riss fünf Schafe

Jene fünf Schafe, die Anfang April im obersteirischen Bezirk Murau in einer umzäunten Weide verendet und mit Bisswunden aufgefunden worden waren, sind von einem Wolf gerissen worden. Das zeigten jetzt DNA-Tests.

Anfang April wurden auf einer Weide in Neumarkt im Bezirk Murau die Kadaver von vier Lämmern und einem älteren Schaf gefunden - mehr dazu in Fünf Schafe von Wolf gerissen (6.4.2019). Nun hat ein DNA-Test bestätigt, dass die Schafe wie vermutet tatsächlich von einem Wolf gerissen wurden. Der Zaun der Weide war rund 1,20 Meter hoch, der Wolf hatte ihn offenbar mühelos überwunden.

Kein Einzelfall

Der Wolfsriss sei kein Einzelfall, heißt es dazu von der Landwirtschaftskammer: 100 Nutztiere seien in den vergangenen drei Jahren von Wölfen gerissen worden. Für die betroffenen Landwirte sei das nicht nur ein emotionaler, sondern auch ein wirtschaftlicher Faktor, sagt Stefan Zwettler, Leiter der Forstabteilung in der Landwirtschaftskammer und für die Wolfsthematik zuständig: „In Relation klingt 100 jetzt wenig, aber man muss sich vorstellen, dass Wölfe eine Reproduktionsrate zwischen 30 und 47 Prozent haben, das heißt, dass sich die Tiere sehr rasch vermehren und dass wir davon ausgehen können, dass in den nächsten Jahren massive Probleme auf die Landwirte zukommen.“

Schutzstatus soll fallen

Entsprechende bauliche Schutzmaßnahmen seien nicht zu finanzieren und schwer umzusetzen - niemand wolle Elektrozäune auf Almen, so Zwettler. Der hohe Schutzstatus für Wölfe müsse fallen: „Es gehen die Forderungen auf österreichischer Ebene auch dahin, dass man Weideschutzgebiete einrichtet, wo der Wolf nicht vorkommen darf - mit der drastischen Maßnahme, ihn zu bejagen. In Europa kommen geschätzte 30.000 Wölfe vor, das heißt, dass diese Tierart nicht gefährdet ist.“ Zum Vergleich: In den USA leben laut Zwettler nur 6.000 Wölfe.

Auch Seitinger fordert Bejagung

Auch Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) bezeichnete es in einer Aussendung als „untragbar, dass Raubtiere, die derartig grausame Tötungen von Zuchttierherden vornehmen, in unserem Land nicht bejagt werden dürfen“. Es müsse rasch einen Schulterschluss zwischen dem Naturschutz und der Landwirtschaft geben - insbesondere die Almbewirtschaftung werde bereits jetzt von vielen Bauern aufgrund dieser Ereignisse eingestellt.

Von Seiten des Naturschutzbundes heißt es wiederum, man müsse lernen, mit den Wölfen zu leben, notwendig seien aber begleitende Maßnahmen für Landwirte bis hin zu Entschädigungszahlungen. Wer einen Wolf tötet, muss derzeit übrigens mit dem lebenslangen Entzug der Jagdkarte und einer Geldstrafe von bis zu 100.000 Euro rechnen.