Steirer entwickeln Pillen gegen das Altern

Der Wunsch, lange gesund zu leben, möchte nun ein steirisches Unternehmen einfach möglich machen: Der körpereigene Stoff Spermidin, mit dem die Zellen langsamer altern sollen, wurde nun in Kapselform auf den Markt gebracht.

Spermidin kommt in allen lebenden Organismen vor; häufiger tritt es bei regem Stoffwechsel auf, weniger oft bei zunehmendem Alter. Der Stoff gilt als Schlüssel, um Alterungsprozesse zu verlangsamen.

Experten des Instituts für Molekulare Biowissenschaft an der Universität Graz erforschen diesen Stoff seit Jahren. Einem Team um den Grazer Molekularbiologen Frank Madeo gelang der Nachweis, dass Spermidin vor Erkrankungen des Blutkreislaufs schützt und damit zur Lebensverlängerung beitragen kann.

Drei Millionen Euro für Erforschung

„Wir haben entdeckt, dass Spermidin die Lebensdauer von unterschiedlichen Organismen verlängert - das ist das Erste. Und das Zweite, was wir entdeckt haben ist, dass es über den Mechanismus der Zellulären Reinigung und der Autophagie geht“, erklärt Madeo die wissenschaftlichen Erkenntnisse. Vereinfacht gesagt entgiftet die sogenannte Autophagie die Zellen und hält sie so leistungsfähig und gesund.

Der Industrielle Hannes Androsch investierte nun drei Millionen Euro in ein steirisches Start-Up-Unternehmen, das Spermidin in Kapselform auf den Markt gebracht hat. In dem Nahrungsergänzungsmittel - gewonnen wird der Stoff aus Weizenkeimen - sieht der Unternehmer und Alt-Politiker Androsch nicht nur ein Anti-Aging-Produkt, sondern auch eine Chance, Menschen künftig länger gesund halten zu können: „Demenz, Alzheimer, Parkinson - und wenn man das mildern, verhindern oder verzögern kann, dann wäre das ein gewaltiger Gewinn an Lebensqualität“, so Androsch.

Erste Studienergebnisse der Universitätsklinik Charité in Berlin würden zeigen, dass sich Spermidin positiv auf die Gedächtnisleistung älterer Menschen auswirkt.

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