Windkraft: Neue rechtliche Grundlagen gefordert

Am 5. Mai wurde die höchste je in Österreich an einem Tag gemessene Windstromerzeugung registriert. Allerdings könnte noch mehr Strom aus Windkraft erzeugt werden, würden die rechtlichen Grundlagen adaptiert werden, heißt es.

1.313 Windkraftanlagen gibt es österreichweit, 97 davon stehen in der Steiermark - sie alle stellten, gespeist von Kälte und Sturmböen, am 5. Mai einen neuen Rekord auf, sagt IG Windkraft-Geschäftsführer Stefan Moidl: „Das war so, dass wir 46 Prozent des österreichischen Stromverbrauchs eines Tages durch Windkraft erzeugen konnten. Das war ein neuer Rekord.“

200 genehmigte Projekte in der Warteschleife

Als absurd bezeichnet Moidl aber den Umstand, dass 200 behördlich bereits bewilligte Windkraftanlagen bei der Förderstelle in der Warteschleife hängen - auch steirische Anlagen sind darunter: „Aus der Steiermark insgesamt 23 Anlagen mit 70,6 Megawatt, vor allem auf der Soboth und bei der Stubalpe.“

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Manche Anlagen warten schon seit vier Jahren auf die gesetzliche vorgesehenen Fördermittel; das Gesetz sei schlicht veraltet, sagt Moidl: „Wir haben 2014 doppelt so viele Windkraftanlagen errichten können wie heute - damals waren es 140, heute sind es nicht einmal mehr 60. Das liegt nicht daran, dass wir nicht genug Projekte hätten, sondern daran, dass das Ökostromgesetz nicht funktioniert. Man muss das Gesetz an die neuen energiepolitischen Rahmenbedingungen und die Zielsetzung, dass wir 2030 100 Prozent des Stromverbrauchs Österreichs auch aus erneuerbaren Energiequellen nutzen können, anpassen.“

Auch Warten auf neue Arbeitsplätze

Der derzeitige Rückstau bedeute, so Moidl weiter, „dass die Arbeitsplätze, die mit der Errichtung verbunden sind, auch nicht geschaffen werden, nicht nur bei den Windkraftbetreibern, sondern auch bei den speziellen Servicefirmen, die meist aus der Umgebung kommen.“ Gerade in der Steiermark sei die Situation „noch dramatischer, weil die Steiermark nur 70 Prozent ihrer Stromversorgung im eigenen Land decken kann und den Rest importieren muss, und der Anteil erneuerbarer Stromproduktion in der Steiermark am Gesamtverbrauch nur 50 Prozent beträgt.“ Aber auch in der Steiermark müsse man auf die Politik und damit auf neue Windkraftanlagen wohl noch warten, so Moidl.

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