Erste mobile Schlachtanlage genehmigt

Unter strengen Auflagen ist in der Steiermark künftig die mobile Schlachtung möglich: Im Bezirk Deutschlandsberg wurde nun die österreichweit erste mobile Schlachtanlage genehmigt.

Die Initiative für die Schlachtung im gewohnten Lebensumfeld der Tiere war von einer Gruppe von Biobauern auf der Koralm im weststeirischen Bezirk Deutschlandsberg ausgegangen. Mit dem Erlass des für Veterinärwesen zuständigen Bundesministeriums Mitte März wurde die Vorgangsweise nunmehr möglich und der erste Antrag eines Schlachthofbetreibers im Bezirk Deutschlandsberg zugelassen. Sofern die nötigen Voraussetzungen erfüllt werden, können damit auch weitere teilmobile Schlachtanlagen genehmigt werden - ein weiterer Antrag sei bereits eingegangen.

Strenge Auflagen

Laut Mitteilung ist die Hofschlachtung ausschließlich als Erweiterung eines bestehenden - stationären - Schlachtbetriebes zu sehen. Das zu schlachtende Tier ist etwa vor der Betäubung zu fixieren und ruhig zu stellen, um eine sichere und schonende Betäubung zu gewährleisten; die entsprechende Fixiereinrichtung kann entweder vom Schlachthofunternehmer mobil zum tierhaltenden Betrieb mitgebracht werden oder aber an Ort und Stelle vorhanden sein. Der mobile Teil der Schlachtanlage hat genaue Auflagen in puncto Reinigung und Desinfektion zu erfüllen.

Nach der Entblutung, die ausschließlich im mobilen Teil - und keinesfalls unter freiem Himmel - stattfinden soll, muss der Tierkörper innerhalb einer Stunde in den stationären Schlachthof gebracht werden. Betäubung und Entblutung in der mobilen Schlachtanlage dürfen nur in Anwesenheit eines amtlichen Tierarztes durchgeführt werden, wurde auf die Eckpunkte des Erlasses verwiesen.

Weniger Tierleid - bessere Qualität

Durch das Schlachten in gewohnter Umgebung werde Tierleid reduziert und wohl auch die Qualität der Produkte verbessert - es entstehe für das Tier weniger Stress, und auch die Verletzungsgefahr ist weitgehend gebannt. „Wir begrüßen die rechtliche Klarstellung, damit engagierten Initiativen ein mobiler Schlachtbetrieb ermöglicht werden kann“, betonen die Landesräte Christopher Drexler (Veterinärwesen), Johann Seitinger (Landwirtschaft, beide ÖVP) und Tierschutz-Landesrat Anton Lang (SPÖ).