Stainzer Initiative gegen Einkaufszentrum

In Stainz sieht eine Bürgerinitiative den Ortskern in Gefahr: Ein Entwicklungskonzept sehe vor, das Ortsgebiet auszuweiten und am Rande des Ortskernes ein Einkaufszentrum zu ermöglichen. Der Bürgermeister versteht die Aufregung nicht.

Das Entwicklungskonzept der 8.600-Einwohner-Gemeinde ist auf die nächsten 15 Jahre ausgelegt. Florian Hubmann, der die Initiative „Stainz 2034 - Zukunft für das Ortszentrum“ anführt, vermisst in dem Konzept aber einerseits Pläne, wie der Ortskern erhalten oder gestärkt werden kann, und „das zweite ist, dass in einem Nebensatz erwähnt wird, dass ein Einkaufszentrum gestärkt werden soll, und es ist nun geplant, dass über die alten Gemeindegrenzen hinaus das Ortskerngebiet ausgeweitet wird, das heißt Peripherieflächen sollen als Ortskerngebiet gewidmet werden - das ist für uns ganz klar eine Gefährdung“.

Hauptplatz von Stainz

ORF.at/Christian Öser

Der Ortskern von Stainz

Die Initiative fordert von der Gemeinde, diese Kernwidmung so nicht vorzunehmen und will gemeinsam mit der Gemeinde konstruktiv zusammenarbeiten, um das Entwicklungskonzept so abzuändern, damit der Ortskern langfristig abgesichert ist - auch eine Onlinepetition wurde gestartet.

Bürgermeister versteht Aufregung nicht

Der Bürgermeister von Stainz, Walter Eichmann (ÖVP), ist überrascht, von der Initiative höre er zum ersten Mal, sagt er. Er bekenne sich klar zu einem starken Ortszentrum; die Befürchtungen, den Ortskern mit dem Entwicklungskonzept zu gefährden, zerstreut Eichmann: Ein Einkaufszentrum sei bei der Ausweitung des Ortskerngebietes in diesem Konzept gar nicht vorgesehen.

„Wir haben die Möglichkeit, im Zentrums- bzw. Wohngebiet Gewerbe zu entwickeln, es können Schulen und Bildungseinrichtungen kommen, es können Wohnungen entstehen, es könnten auch Einkaufsmöglichkeiten sein, etwa ein Handyshop oder ein Autospengler, der nebenbei auch Autozubehör verkauft - in dieser Form ja - aber auf keinen Fall ein Einkaufszentrum, weil ein Einkaufszentrum hat eine andere Flächenwidmungsplanausweisung, die muss man definitiv auch so bezeichnen.“ Das sei im vorliegenden Entwurf aber nicht der Fall, so der Bürgermeister.

Noch nichts entschieden

Bis 11. Juni können Bürger Einwendungen gegen das Entwicklungskonzept persönlich bei der Gemeinde vorbringen; die Gemeinde prüft diese Einwendungen, erst danach falle die endgültige Entscheidung, über bestimmte Vorhaben, versichert der Stainzer Ortschef.

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