Postkarte nach 36 Jahren angekommen

Von Wien nach Graz in 36 Jahren - so lange hat eine Postkarte gebraucht. Die Ostergrüße von Tante Rosy wurden 1983 aufgegeben und kamen erst jetzt an. Die Post kann die späte Zustellung nicht nachvollziehen.

Die Postkarte von Tante Rosy brauchte 36 Jahre von Wien nach Graz-St. Peter - ihre Ostergrüße erreichten Familie Menninger am Donnerstag: „Ja, wir waren auch sehr überrascht, als die Post da war, weil die Tante ja schon sehr lange tot ist, und wir auch keinen Kontakt gehabt haben. Erst wie ich dann gesehen haben, dass da eine Drei-Schilling-Briefmarke oben ist, habe ich realisiert, dass das schon so lang sein müsste“, sagt Gerda Menninger.

Postkarte nach 36 Jahre angekommen

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Die Postkarte wurde 1983 in Wien extrem korrekt gestempelt und schaut aus wie neu: „Irgendjemand muss sie sehr gut aufbewahrt haben, weil sie so schön ist - als ob sie jetzt erst gekauft und abgeschickt wurde. Ich kann mir gut vorstellen, dass das jetzt irgendwo aufgetaucht ist - vielleicht ist derjenige verstorben und die Angehörigen haben etwas gefunden. Ich weiß es nicht.“

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An die Enkelin der Adressaten zugestellt

Bei der Post kann man sich die späte Zustellung nicht erklären - aber auch ohne modernen Code landete die Postkarte 36 Jahre später punktgenau bei der Tochter von Gerda Menninger: „Meine Tochter wohnt in dem Haus, das von meinen Eltern ist, und es war auch an meine Eltern adressiert. Grüße zu Ostern von der Tante und dass es ihr wieder besser geht - sie muss anscheinend schwer krank gewesen sein, ich weiß es leider nicht. Es ist zu lange her“, so Gerda Menninger.

Ehrenplatz für Post aus dem Jenseits

Etwas nachdenklich hat Gerda Menninger die Post aus dem Jenseits doch gemacht - aber sie wird einen Platz mitten in der Familie finden: „Sie wird wahrscheinlich bei meiner Tochter landen. Die hat an der Wand so eine Magnetfarbe, wo eben Postkarten hinkommen, und da wird sie wahrscheinlich einen zentralen Platz bekommen.“

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Die Post entschuldigt sich mit einem Augenzwinkern für die späte Zustellung, die aber ohne Mehrkosten erfolgte - Stichwort Drei-Schilling-Marke. Und auch Gerda Menninger schmunzelt: „Es ist passiert - wie, kann man wahrscheinlich nie mehr feststellen. Es ist etwas zum Schmunzeln, und ich finde in der heutigen Zeit gibt es so viele schlechte Nachrichten.“