Trampolinspringen: 1.200 Verletzte pro Jahr

Trampolinspringen ist beliebt, aber nicht ungefährlich: Allein in der Steiermark verletzen sich pro Jahr rund 1.200 Kinder bei Trampolinunfällen. Sicherheitsregeln können das Risiko jedoch massiv senken, betonen Grazer Unfallmediziner.

„Bedenken Sie bitte, dass wir in Österreich ca. 10.000 Kinder haben, die jährlich am Trampolin verunfallen. Natürlich nicht alle schwer, nicht einmal mittelschwer - aber immerhin 10.000 Kinder über die Bundesländer hinweg, die verunfallen, 1.200 in der Steiermark“, unterstreicht Holger Till, Präsident des Vereins „Große schützen Kleine“ und Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie am LKH Graz. 400 Kinder unter 14 Jahren werden hier nach Trampolinunfällen jedes Jahr behandelt.

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Trampolinspringen - Spaß mit Risiko

Trampolinspringen ist gesund, macht Spaß - birgt jedoch auch ein gewisses Verletzungsrisiko. Mit Sicherheitsregeln lässt es sich eindämmen.

Vor allem Arm- und Handverletzungen, aber auch Beinbrüche und Kopfverletzungen stünden beim Trampolinspringen an der Tagesordnung. Immerhin 15 Prozent aus einer Studie von 275 befragten Eltern von verletzten Kindern gaben an, dass die kleinen Trampolinspringer bleibende Folgen davontrugen.

„Wollen Spaß nicht verderben“

Seit dem Beginn des Trampolinbooms im Jahr 2005 stiegen die Zahlen der Verletzten kontinuierlich an. Doch gerade im Wachstum sei Trampolinspringen eine ideale Sportart, fördere den Knochenstoffwechsel aber auch die koordinativen Fähigkeiten des Kindes, so Till, der unterstreicht: „Wir wollen Kindern und Eltern den Spaß am Trampolinspringen nicht verderben!“

Bub springt auf Trampolin

Pixabay

In der Steiermark verletzen sich pro Jahr rund 1.200 Kinder beim Trampolinspringen.

Daher müsse darauf geachtet werden, dass das Trampolin stabil und eben aufgestellt ist, das Sicherheitsnetz in Takt ist, Kinder nur alleine im Trampolin springen oder sich auch keine anderen Gegenstände, wie Bälle, im Trampolin befinden. Auch vor zu waghalsigen Tricks warnen die Experten.

Zehn Regeln für sicheres Trampolinspringen

Insgesamt zehn Regeln sind es, die Verletzungen verhindern können, schildert Dieter Hayn, Trampolintrainer im Landesturnverband Steiermark. Gemeinsam mit Pia Zottmann hat er das Buch „Sicher Trampolinspringen“ geschrieben - und rät:

  1. Immer nur einer am Trampolin
  2. Kein Springen von Kindern unter drei Jahren
  3. Feder-Polsterung und Sicherheitsnetz anbringen
  4. Trampolin regelmäßig auf Schäden prüfen
  5. Trampolin auf ebener und harter Fläche aufstellen
  6. Keine Gefahrenquellen rund um das Trampolin
  7. Nicht mit Schuhen springen
  8. Saltos nicht ohne professionelle Hilfe springen
  9. Kinder nur unter Aufsicht springen lassen
  10. Mit Hausverstand und Respekt Trampolinspringen

Unterschiedlichste Angebote

In Graz können Kinder die Sommerferien nützen, um mehr nützliche Tipps zu erfahren: In einem 20-stündigen Kurs „Sicheres Trampolinspringen“ zeigen die Trainer vom Trampolin und Free Style Club Graz, wie sie Spaß beim Hüpfen haben und die Verletzungsgefahr trotzdem so gering wie möglich halten.

Im Center West entsteht indes derzeit auf 5.000 Quadratmetern ein neuer Trampolin-Park. Die Gründer und Betreiber von „Flip-Lap“ sind selbst Unfallchirurgen und überzeugt: Trampolinspringen kann unter bestimmten Bedingungen ein Beitrag zur Gesundheitsförderung sein - für Jung und Alt.

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