Großer Schlag gegen illegales Glücksspiel

Unter dem Namen „Operation Joker“ ist den österreichischen Behörden der bisher größte Schlag gegen illegales Glücksspiel gelungen. Ihren Ausgang nahmen die Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft Leoben.

320 Beamte waren in die „Operation Joker“ involviert, ermittelt wurde in Österreich und Ungarn auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Leoben, die seit vergangenem Herbst gemeinsam mit der Steuerfahndung Ermittlungen gegen 24 Beschuldigte führte.

1,6 Mio. Euro an Steuern hinterzogen

Diese Personen stehen im Verdacht, seit Juli 2014 vor allem in Ostösterreich ein Glücksspielnetzwerk aufgebaut zu haben. Sie sollen Einnahmen aus dem Betrieb illegaler Glücksspiellokale über zahlreiche Scheinfirmen im In- und Ausland verschleiert haben; der Republik seien dadurch Steuereinnahmen in der Höhe von zumindest 1,6 Millionen Euro entgangen.

Sechs Festnahmen

Am Mittwoch gab es dann mehr als 40 Hausdurchsuchungen in der Steiermark, in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, dem Burgenland und in Ungarn sowie ebenso viele Konto-Öffnungen. Letztendlich wurden fünf Österreicher und ein Ungar festgenommen; außerdem stellten die Beamten mit Hilfe der Cobra Bargeld in der Höhe von rund 250.000 Euro, Edelmetalle im Wert von 130.000 Euro, 533 illegale Glücksspielautomaten und zahlreiche Unterlagen sowie Datenträger sicher. Allein in Niederösterreich wurden 600 Automaten sichergestellt - mehr dazu in Illegales Glücksspiel: 600 Automaten sichergestellt (noe.ORF.at).

All das müsse nun ausgewertet werden, heißt es. Was man bisher wisse sei, dass die - meist ausländischen - Scheinfirmen immer ähnlich vorgehen: Sie mieten Lokalitäten an, wo Glücksspielautomaten aufgestellt werden. Das durch das Glücksspiel eingenommene Geld wird dann meist ins Ausland gebracht und von Konten diverser Scheinfirmen als Gehalts- oder Mietzahlungen zurück an die Firmenkonten der mutmaßlichen Täter überwiesen. Man geht davon aus, dass dabei mindestens zweimal pro Monat Summen zwischen 40.000 und 100.000 Euro geflossen sind.