Mehr Steiermark im steirischen Kürbiskernöl
20 Kürbiskernöle wurden heuer getestet, und dieses Mal stammten alle Kerne aus Europa. Der Aufruhr nach dem Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) vor sieben Jahren habe die Branche offenbar zum Handeln veranlasst, sagt VKI-Ernährungswissenschaftlerin Birgit Beck, „weil auch der Druck von Konsumenten kam, die nicht damit gerechnet haben, dass in Kürbiskernöl so viele Kerne aus Russland und China stecken“ - mehr dazu in Test: Herkunftsangaben bei Kürbiskernöl stimmen (help.ORF.at).
Weniger verbotene Pestizide
Im Gegensatz zu 2012 konnten jetzt auch keine Pflanzenschutzmittel mehr nachgewiesen werden, die in der EU verboten sind. Gänzlich frei von Pestiziden war aber dennoch keines der Öle, denn viele Pflanzenschutzmittel sind vor allem in konventioneller Landwirtschaft weiterhin erlaubt, und auch längst verbotene Substanzen bauen sich im Boden nur langsam ab, erklärt Beck.
„Natur pur ist das Kürbiskernöl sicher nie. Der bekannte Rückstand ist das HCB, das Hexachlorbenzol.“ Dieses sei über Jahre hinweg intensiv verwendet worden und reichere sich besonders gerne in fetthaltigen Produkten an, so Beck.
Griff zu zertifizierten Produkten geraten
An der Montanuniversität Leoben wurden die Proben durchleuchtet, um herauszufinden, ob auch das drinnen ist, was draufsteht. „Das Öl hat - je nachdem, wo es wächst - einen bestimmten Fingerprint. Und anhand von Spurenelementen kann ich dann auch die Herkunft nachweisen“, erklärt Beck.
Gemeinsam mit der Arbeiterkammer Steiermark konnten die VKI-Experten feststellen, dass regional produzierte Öle mit der sogenannten g.g.A.-Angabe die beste Qualität versprechen, so Beck: „Wenn ein Konsument ein Produkt haben will, das erstens regional und zweitens möglichst arm an Schadstoffen ist, sollte er ein g.g.A.-Öl aus biologischer Landwirtschaft kaufen.“