300 Millionen Euro für Grazer Straßenbahnnetz

In Graz sind am Freitag die Pläne für den weiteren Ausbau des Straßenbahnnetzes ab 2023 präsentiert worden. Drei neue Linien haben Priorität - damit sollen erstmals alle Bezirke an das Netz angeschlossen sein.

Die Nord-West-Linie nach Gösting, die Süd-West-Linie nach Straßgang und eine neue Linie 2, die vom Bahnhof über die Grazer Unis bis hin zum LKH führen soll, haben Priorität - das erklärten Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) am Freitag. Das Programm nennt sich „Netzausbau 2023 Plus“.

Alle Grazer Bezirke werden angebunden

Für den Netzausbau wurde vom Schweizer Verkehrsplaner Willi Hüsler eine Studie erstellt. Er analysierte sieben Varianten und spricht eine Empfehlung für die drei neuen Linien aus: „Diejenige, die das allerbeste Verhältnis von Wirkung und Nutzen zum Mitteleinsatz aufweist, ist die Nord-West-Linie, also die Anbindung von Gösting. Da werden sehr viele Neubaugebiete und bestehende Baugebiete erschlossen und gut angeknüpft.“

Mit den drei neuen Linien wird das Straßenbahnnetz dann auf ganz Graz ausgeweitet, sagte Bürgermeister Nagl: „Jeder Bezirk in Graz wird nun an die Straßenbahninfrastruktur angeschlossen. Das gilt auch für Straßgang, Wetzelsdorf und Gösting, die bislang die Straßenbahn nie bis nach Hause benutzen konnten.“

Gespräche mit neuem Minister im Herbst

Verkehrsstadträtin Kahr glaubt, dass im Herbst im Gemeinderat ein möglichst einstimmiger Grundsatzbeschluss fallen kann, um in die Detailplanung zu gehen: "Ich bin da sehr optimistisch und auch sehr froh, dass wir hier an einem Strang ziehen - weil Projekte dieser Dimension gehen nur gemeinsam.“

Der derzeitige Plan sieht vor, die neuen Projekte, die 300 Millionen Euro kosten, von 2023 bis 2030 umzusetzen. Die derzeit auf Eis liegenden Förderzusagen des Bundes werden in Graz zwar bedauert, aber noch nicht besonders tragisch gesehen: Man werde dann im Herbst mit dem neuen Infrastrukturminister wieder Gespräche aufnehmen, so Nagl.

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