Klima wird zur Herausforderung für Milchbauern

Die steirischen Milchbauern stehen derzeit vor einigen Herausforderungen. Die enormen Schneemassen des vergangenen Winters im Ennstal beispielsweise sorgen für Probleme. Die Milchwirtschaft sei im Wandel.

Die steirische Milchwirtschaft ist im Wandel – auch im Klimawandel – verkünden Milchbauern am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz. Am 1. Juni wird der Weltmilchtag begangen, im Zuge dessen wird auf aktuelle Herausforderungen hingewiesen. So seien Spezialisierung, Generationenwechsel, technischer Fortschritt und die Milchpreissituation auf dem Weltmarkt einige Probleme.

Zahl der Milchbauern seit 2001 halbiert

Im Vorjahr gab es in der Steiermark 4.482 Milchbauern, 2001 waren es um 5.000 mehr, jeder zweite Milchbauer gab demnach auf. Vor schwierigen Bedingungen stehen heuer vor allem die Milchbauern im Ennstal. Im Vorjahr war es die Trockenheit im Ennstal, die zu einem Engpass beim Grundfutter führte, heuer dann genau das Gegenteil.

„Wir sind praktisch im Schnee erstickt, die Folgen sind einfach verheerend. Wir bewirtschaften 50 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Wir brauchen in einem durchschnittlichen Jahr zirka 40 bis maximal 50 Lärchenpflöcke für die Zäune, um die zu erneuern. Wir sind mittlerweile bei 300 und sind noch nicht fertig mit dem Zaun, damit die Tiere überall auf die Weide kommen“, erklärt Hans Loibner, der Obmann der Ennstal Milch, der kleinsten eigenständigen Molkerei in Österreich.

Mehr Transparenz gefordert

„Auf der Alm, wo wir voriges Jahr am zweiten Juni aufgetrieben haben, liegt noch gut ein Meter harter Schnee. Ich glaube, da gibt es keinen ganzen Zaunpfahl mehr“, so Loibner. Was alle steirischen Milchbauern eint ist die Preissituation, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher: „Preisschwankungen sind die große Herausforderung. Die Kosten steigen schneller als die Milchpreise.“

Ein Problem, das ÖVP-Agrarlandesrat Johann Seitinger sauer aufstößt, ist die wie er sagt oft verwirrende Kennzeichnung von Milch und Milchprodukten: „Es kennt sich ein Durchschnittskonsument nicht mehr aus, woher das Milchprodukt stammt.“ Seitinger will sich daher für mehr Transparenz und eine klarere Kennzeichnung stark machen.

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