Eine Tablette erhöht Lebenserwartung bei HIV
Samstagabend geht der letzte Life-Ball in Wien über die Bühne. Mehr dazu in Manege frei für letzten Life-Ball. Das Ende des Balles bringt die steirische AIDS-Hilfe in große Bedrängnis, denn es fehlen künftig Spenden daraus in der Höhe von rund 40.000 Euro. Mehr dazu in AIDS-Hilfe Steiermark: Life-Ball aus z u früh (10.5.2019). Positive Neuigkeiten gibt es hingegen aus der Therapie.
80 Prozent der HIV-Infizierten sind Männer
Sein größter Wunsch wäre, daß HIV-Infizierte jedem von ihrer Erkrankung erzählen könnten, ohne ausgegrenzt zu werden, sagte der rennommierte HIV-Experte der steirischen Krankenanstaltengesellschaft, Bernhard Haas. Er kümmert sich seit 26 Jahren um HIV-Patienten. 350 Stamm-Patienten behandeln er und seine Kollegen jedes Jahr in der Aids-Ambulanz in Graz, davon sind 80 Prozent Männer, 20 Prozent Frauen.
Von der tödlichen zur chronischen Krankheit
Von der tödlichen Krankheit habe sich HIV dank moderner Therapien zu einer chronischen Krankheit entwickelt, so Bernhard Haas: „Oftmals ist die Einnahme von einer Tablette am Tag die ausreichende Behandlung, jedoch muss diese Behandlung regelmäßig und korrekt nach ärztlicher Anweisung über viele, viele Jahre durchgeführt werden, sonst entstehen Resistenzen.“
Kontrollen künftig nur mehr alle vier bis acht Wochen
In der Steiermark seien die Patienten aber sehr diszipliniert, was die korrekte Einnahme betreffe. Dank Krankenanstaltengesellschaft und AIDS-Hilfe Steiemark sei die Versorgung in unserem Bundesland auch sehr gut. In wenigen Jahren könnte die Behandlung noch einfacher werden, sagt der HIV-Experte: „Die Patienten müssten dann nur mehr alle vier bis acht Wochen zu einer Kontrolle in ein HIV-Behandlungszentrum kommen und dort die Substanzen mit einer Spritze verabreicht bekommen.“
Wenn die Diagnose möglichst früh sei, die Patienten ständig behandelt würden und sonst keine Krankheiten hätten dann sei die Lebenserwartung von HIV-Infizierten mittlerweile genauso hoch wie jene von nicht Infizierten, sagen Mediziner.