Betrunkener raste auf Menschengruppe los

In Niklasdorf, Bezirk Leoben, ist ein 22 Jahre alter Mann nach einem Streit ausgerastet. Er fuhr in alkoholisiertem Zustand mit einem Auto mehrmals auf eine Gruppe von Menschen los.

Mehrere Jugendliche gerieten in der Nacht auf Sonntag in einer Diskothek in Niklasdorf in Streit, darunter befand sich laut Polizei auch der 22-Jährige. Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma konnten den Streit vorerst schlichten.

Mehrmals auf rund 30 Personen zugerast

Als der 22-Jährige das Lokal verließ, traf er davor mehrere Personen die in diesen Streit verwickelt waren. Ihnen gegenüber soll er angekündigt haben, dass alle Ausländer sterben müssen und er sie überfahren werde. Dann ging er zum Pkw seiner 20 Jahre alten Freundin, setzte sich hinter das Steuer, gab Gas und raste auf eine Gruppe von etwa 30 Personen zu. Diese konnten rechtzeitig auf die Seite springen, der 22-Jährige ließ sich von seinem Vorhaben jedoch nicht abbringen, wendete den Wagen und raste noch mehrere Male auf die Gruppe zu.

Kein Führerschein und polizeibekannt

Ein 17-Jähriger versuchte den Lenker stoppen indem er mit der Hand auf die Heckscheibe des Autos schlug und sich dabei leicht verletzte, so die Polizei. Weitere Personen wurden nicht verletzt. Der 22-Jährige, der keinen Führerschein besitzt und polizeibekannt ist, war leicht alkoholisiert. Er verließ schließlich den Parkplatz mit dem Fahrzeug. Polizisten trafen den 22-Jährigen wenig später mit dem Pkw zu Hause an und nahmen ihn in der Folge über Anordnung der Staatsanwaltschaft fest. Er zeigte sich bisher nicht geständig und gab an, dass ein Freund gefahren sei. Die Ermittlungen laufen.

Bei einem Alkoholtest wies der Mann einen Promillegehalt von 0,7 auf, teilte die Polizei Sonntagnachmittag mit. Mehrmals wurde er schon erwischt, als er ohne Führerschein ein Auto lenkte, außerdem hat er bereits Anzeigen wegen Körperverletzung, gefährlicher Drohung und Nötigung und wegen Eigentumsdelikten.

Polizei muss bis zu 30 Zeugen einvernehmen

Nachdem Vorfall Sonntagnacht ermittelt die Polizei wegen versuchter absichtlich schwerer Körperverletzung. Die Geschehnisse müssten rekonstruiert werden, sagte Polizeisprecher Markus Lamb Sonntagnachmittag. Es werden laufend Zeugen einvernommen, laut Lamb geht es um 20 bis 30 Personen, die erst zum Teil namentlich bekannt seien. Einige waren auch nicht mehr vor Ort als die Polizei eintraf. Einerseits werden sie als mögliche Opfer einvernommen, andererseits geht es um die Frage, ob sie den 22-Jährigen am Steuer gesehen haben und ihn wiedererkennen.