Joanneum: Vier Ausstellungen zur Eröffnung

Das Universalmuseum Joanneum begeht sein 200-jähriges Jubiläum nicht nur mit der Eröffnung des umgebauten Museumsviertels, sondern auch mit vier neuen Ausstellungen.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“,
Sendung vom 18. November

Vor allem die Neue Galerie präsentiert sich in noch ungewohnter Umgebung, war doch hier bis vor dem Umbau die Kulturhistorische Sammlung beheimatet. Gezeigt wird eine Werkschau über den Grazer Künstler, Designer und Architekten Hans Hollein.

Würdigung für Hans Hollein

„Wir haben einen Künstler und Architekt gewürdigt, der vor seiner großen Karriere schon in Graz in richtungsweisenden Ausstellungen präsent war“, so Joanneums-Chef Peter Pakesch; zu sehen sind neben Fotos seiner zahlreichen Bauten auch Schmuckentwürfe, Tee- und Kaffeegeschirr, Skizzen sowie Collagen.

„Moderne - Selbstmord der Kunst?“

Gleichzeitig startet die Ausstellung „Moderne - Selbstmord der Kunst?“, in der Werke von 1800 bis zur Gegenwart gezeigt werden.

Olafur Eliasson, "Spiral Doughnut", 2000

Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

Olafur Eliasson - „Spiral Doughnut“ - zu sehen in der Ausstellung „Moderne - Selbstmord der Kunst?“

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Die Auseinandersetzung mit der Moderne findet anhand von Arbeiten aus den Beständen statt. „Wir zeigen, dass das Radikale an der Moderne nicht die Abstraktion war. Nach 100 Jahren gibt es eine Umwandlung der Idee der Moderne zur Realität“, so der im Unfrieden scheidende ehemalige Leiter der Neuen Galerie, Peter Weibel, der die Ausstellung erarbeitet hat. Zu sehen sind hier unter anderem die Prunkstücke der Sammlung wie Werke von Egon Schieles, Joseph Boys oder Marcel Duchamp.

Bruseum „auf Pornografie abgeklopft“

Als Teil der Neuen Galerie versteht sich auch das Bruseum mit Werken von Günter Brus: Die Ausstellung zeigt einen Auswahl aus verschiedenen Schaffensbereichen und -phasen des Künstlers und seine Entwicklung vom Wiener Aktionisten zum Maler, Zeichner, Bild-Dichter und Schriftsteller - mehr dazu in Bruseum wird eröffnet.

Es wird gezeigt, dass Günter Brus „auch ein großer Dichter und Literat ist“, so Weibel, der auch würdigt, dass Brus „den Körper als Leinwand eingeführt hat“. Der Künstler selbst gab bei der Präsentation der Ausstellung nur die kuriose Geschichte zum Besten, dass vor einigen Tagen eine Kommission seine Werke „auf Pornografie abgeklopft“ habe. „Die Werke wurden freigegeben, ich bedanke mich dafür“, so Brus ironisch. Von den „Porno-Jägern“ wusste man seitens des Joanneum nichts, es ließ sich nicht klären, woher sie gekommen waren.

Land der Bilder

In der Multimedialen Sammlung wird zudem noch die Geschichte der Steiermark unter dem Titel „Land der Bilder“ präsentiert.

Zur Eröffnung wird der neu gestaltete Hof des Joanneumsviertels am 27. November auch zum Open-Air-Festsaal: Dort gibt es eine filmische Bilderreise durch die zehn Standorte des Universalmuseums sowie einen Adventmarkt mit Musik, Getränken und kulinarischen Genüssen.

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