Die Tierwelten der Norbertine Bressler-Roth

In einer umfassenden Personale widmet sich die Neue Galerie in Graz dem Werk der gebürtigen Grazerin Norbertine Bresslern-Roth. Als Vertreterin der „steirischen Moderne“ verschrieb sie sich zu Lebzeiten ganz der Darstellung von Tieren.

Norbertine Bresslern-Roth wurde 1891 in Graz geboren und widmete sich schon als Kind der Tiermalerei: Sie besuchte zahlreiche europäische Tiergärten, wo sie Aussehen und Bewegungsabläufe der Tiere genau studierte - diese Skizzenblätter waren einerseits eigenständige Kunstwerke, dienten aber auch als Vorlagen für ihre Ölgemälde.

Bresslern-Roth Ausstellung Neue Galerie

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Schon von Kindesalter an widmete sich Bresslern-Roth der Tiermalerei

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 25.10.2016

Tiermalerin aus Interesse

„Sie wusste von Kindesbeinen an, dass sie Tiermalerin werden müsse, nicht nur aus Empathie, sondern auch aus Interesse“, erklärt Gerda Steinle, Kuratorin der neuen Galerie in Graz, wo aktuell 500 Ölbilder, Drucke, Zeichnungen und Aquarelle von Bresslern-Roth ausgestellt sind; ergänzend dazu zeigt die Steiermärkische Landesbibliothek die Illustrationen der Tiermalerin für Kinderbücher.

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Viele Reisen in die Tierwelt fanden im Kopf der Künstlerin statt

Informationen zur Ausstellung:

Die Ausstellungen „Norbertine Bresslern-Roth“ sowie „Bresslern-Roths Kinderwelten“ sind bis 17. April 2017 in der Neuen Galerie des Landesmuseums Joanneum und in der Steiermärkischen Landesbibliothek zu sehen

Mit Zielstrebigkeit zur Anerkennung

Das Prägnante an ihren Werken ist eine ganz eigene Technik mit Öl auf Jute und so galt Bresslern-Roth in der Zwischenkriegszeit als eine der bedeutendsten Tiermalerinnen Europas. Ursprünglich stammt die Künstlerin aber aus einfachsten Verhältnissen: „Als uneheliches Kind einer kleinen Verkäuferin in Graz sich durchzusetzen und diesen Ruf zu erreichen, eine Akademie zu besuchen, als Privatschülerin, diese ganze Energie und Zielstrebigkeit, brachte ihr auch internationale Anerkennung.“

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Rund 500 Werke von Bresslern-Roth sind bis April 2017 in Graz zu sehen

Unklare Rolle in NS-Zeit

Nicht klar ist ihre Rolle in der NS-Zeit, denn Bresslern-Roth beteiligte sich an mehreren der sogenannten „Ostmark-Ausstellungen“ im Sinne der NS-Ideologie, war aber mit einem halbjüdischen Mann verheiratet. Steinle vermutet Zugeständnisse unter Druck: „Das lässt sich vielleicht auch daraus schließen, dass sie enorme Schenkungen gemacht hat in dieser Zeit. Inwieweit die freiwillig waren, das ist Interpretation.“ Unbestritten treu blieb Bresslern-Roth der Tiermalerei - und zwar bis zu ihrem Tod 1978.

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