70 Seiten für mehr Mut zum Miteinander
Dietrich Grönemeyer ist nicht ganz so prominent wie sein Bruder der Musiker Herbert; doch als Arzt, Moderator im ZDF und Autor ist auch er einem breiteren Publikum bekannt. In seinem neuen Buch „WIR“ schreibt Dietrich Grönemeyer auf 70 Seiten sehr leidenschaflich über Globalisierung, Solidarität und die Würde des Menschen. Es ist ein Manifest unsere Gesellschaft wieder auf einen besseren Weg zu bringen.
Ein krummer Rücken als Indiz für fehlendes Rückgrat
Dietrich Grönemeyer ist Mediziner, Medizinunternehmer, Autor zahlreicher Bestseller und gemeinnütziger Stifter. Er steht für das Teamwork der verschiedenen medizinischen Disziplinen genauso wie für die ganzheitliche Wahrnehmung von Körper, Seele und Geist. Seit Oktober 2012 ist Dietrich Grönemeyer mit „Dietrich Grönemeyer – Leben ist mehr!“ beim Sender ZDF auf Sendung.
Die Motivation dafür erklärt Grönemeyer aus seinem Arzt-Sein: „Immer mehr Menschen sind gebeugt, und haben Rückenschmerzen durch die Last die auf ihren Schulten lastet oder die Angst die sie bedrückt. Täglich hunderte E-Mails, Facebookpostings und SMS beantworten, all das bedrückt und bringt uns ins Buckelige und dazu die Haltung verlieren. Ich bin Rückenspezialist und weiß, dass Rücken im Englischen ‚spine‘ heißt. Und ‚spine‘ bedeutet gleichzeitig auch Haltung, innere und äußere Haltung.“
Europa lebt im Überfluss und ist dennoch unzufrieden
Nehmen wir die Welt doch wie sie ist, sagt Dietrich Grönemeyer und halten wir uns vor Augen, dass wir hier in Europa in einer der schönsten Zeiten der Weltgeschichte leben: "Es war 70 Jahre lang kein Krieg und wir haben alles und könnten es gerecht verteilen. Der ökologische Landbau könnte die Welt ernähren. Wir haben die fantastische Medizin, die mittlerweile vielen Krankeheiten vorbeugen oder sie heilen kann.
Buchtipp:
„WIR. Vom Mut zum Miteinander“ von Dietrich Grönemeyer (ISBN-13 978-3-7110-0109-2) ist im ecowin Verlag erschienen und kostet 7 Euro.
Jeder von uns sollte sich seiner Einzigartkeit bewusst werden und - ganz wichtig - das Lachen wiederfinden meint Grönemeyer und rät sich zu erinnern. Alle seien wir mit einem Lächeln auf die Welt gekommen und wollten lachen, leben, spielen und miteinander die Welt gestalten. „Wenn wir das wieder finden, wäre vieles anders.“
Jeder sollte einen Hippokratischen Eid ablegen
Das letzte Kapitel des Buches ist dem Hippokratischen Eid gewidmet, jenem Eid also, den jeder Arzt ablegen muss. Das mag auf den ersten Blick verwunderlich sein, lässt sich aber ganz einfach erklären, sagt Dietrich Grönemeyer: „Jeder von uns ist Arzt, ein kleiner Medicus; damit meine ich, dass jeder von uns sollte das, was im Hippokratischen Eid steht beherzigen: Menschlichkeit, Ehrfurcht vor dem Leben und allen gleich begegnen und alle wieder zusammenbringen. Das unterscheidet den Menschen auch vom Tier.“