Auf den Spuren des „Verschwundenen Graz“

Zwei Schwerpunkte hat sich das GrazMuseum für das heurige Jahr gesetzt: Zum einen die Schau „50 Jahre steirischer herbst“ im September, zum anderen die Ausstellung „Verschwundenes Graz“.

Die Ausstellung „Verschwundenes Graz“ zeigt Bilder von Leopold Bude von 1863 bis 1912 - in diesem Zeitraum gab es eine umfassende Neugestaltung der Stadt.

Facebook-Ansturm auf „Verschwundenes Graz“

GrazMuseum-Direktor Otto Hochreiter rechnet mit einem Ansturm bei der Ausstellung: „Facebook ist immer wieder rätselhaft“, so Hochreiter. 1.950 Menschen hätten sich angemeldet: „Offenbar haben wir da etwas berührt“.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 8.3.2017

In der Tat wird in Graz derzeit so viel und so umstritten gebaut wie zu der letzten großen Stadtveränderungswelle vor und um 1900: „Das war eine Bautätigkeit, die ihresgleichen sucht, damals wurde Graz zu der Stadt, die wir heute lieben und schützen. Wir zeigen die Bilder nicht aus nostalgischer Sicht, denn Stadt sein bedeutet ständigen Wandel“, so der Direktor.

GrazMuseum Ausstellung "Verschwundenes Graz"

GrazMuseum

Das frühere Graz steht im Zeichen der Ausstellung „Verschwundenes Graz“

Elendsbauten und nackte Murufer

Die Ausstellung „Verschwundenes Graz“ zeigt 120 aus rund 250 Fotografien des Pressefotografen Bude. Gegliedert ist sie in drei große Räume, wie sich auch Graz darbietet - in linkes und rechtes Murufer, mit der Inneren Stadt in der Mitte; eine Karte zeigt die heutigen Straßenverläufe, darauf ist eine Darstellung der Bebauung von 1892 projiziert.

Die Bilder entführen in eine Stadt, die aus heutiger Sicht wohl verwirren würde: Elendsbauten inmitten des ersten Bezirks, praktisch nackte Murufer, ein Baustellengelände an der Landhausgasse, wo heute der rückwärtige Teil des Rathauses mit seiner historisierenden Außengestaltung steht. Das heute prunkvolle Landhaus war vor über 120 Jahren in einem offenbar schlimmen baulichen Zustand.

Geburtstagsausstellung für den „steirischen herbst“

Der zweite Schwerpunkt des GrazMuseums widmet sich dann im September dem „steirischen herbst“, der Entstehung und Entwicklung des bekanntesten steirischen Kulturfestivals seit 1968. Intendantin Veronika Kaup-Hasler erklärte, dass das Festival 1972 für tot erklärt wurde - laut Hochreiter sei es „damals ein Aufbruch gewesen, den sich bis heute nur wenige erklären können. Und wir werden es bis zur Eröffnung auch nicht ergründen können.“ Zu sehen sein wird die Schau ab 23. September.

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