Zwischen Bild, Klang und Installation

„Schwärmen - Vernetzen“ nennt sich das aktuelle Kunstprojekt der Akademie Graz, das sich dem Dialog zwischen Kunst und Literatur widmet - eine Dreifachkooperation, die Text, Klang und Bild verbindet.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark Sommerzeit“, 25.8.2017

Das Projekt „Schwärmen-Vernetzen“ entstand ausgehend von der Kooperation zwischen der Akademie Graz und der Literaturzeitschrift „Lichtungen“. Ziel ist es, Text und Kunst miteinander zu verknüpfen. Eine Autorin, ein Klangkünstler und eine Installationskünstlerin vereinten sich daher, um ein gemeinsames Projekt zu entwickeln, das einerseits jeder Einzelkunstform gerecht wird und andererseits auch ein „gemeinsames Ganzes“ ergibt.

Autorin Gertrude Grossegger schrieb einen Text, Klangkünstler Hans Holger Rutz machte ein Klangkunstprojekt, und Installationskünstlerin Nayari Castillo verpackte dies dann in eine raumgreifende Skulptur.

Natur als Vorbild

Die Künstler sehen die Natur als Vorbild für solche symbiotisch-synergetischen Prozesse, wie Akademie-Leiterin Astrid Kury erklärt: „Sie haben sich Strukturmuster gesucht, die in der Natur vorkommen und Kooperationen, die sie praktisch abbilden. Das sind Bienenkörbe, Netze, Reuse, das sind Formen des Wachstums des Entwickelns und anhand dieser haben sie künstlerisch gearbeitet - jeder für sich aber auch immer wieder in Überlagerung miteinander.“

Schwärmen und Vernetzen

Akademie Graz

Ausstellungtipp:

Das transdisziplinäre Kunst-Projekt „Schwärmen-Vernetzen“ ist noch bis 19. September in der Akademie Graz, Neutorgasse 42 bei freiem Eintritt zu bestaunen.

Eine Ausstellung für alle Sinne

Die Stränge, die sich durch den Raum der Akademie Graz ziehen, wurden vier Wochen lang im Raum entwickelt. Wie feine Nervenleitungen laufen im Inneren dieser Stränge Tonkabeln, die zu den dutzenden kleinen Lautsprechern führen, aus denen das Klangkunstprojekt von Hans Holger Rutz strömt. Er wiederum nahm den Text von Autorin Gertrude Grossegger als Ausgangspunkt. So wandern die Textteile an den vielen kleinen Lautsprechern entlang durch den Raum. Um dem Ganzen eine weitere Erfahrungsdimension zu verleihen, wurden die Lautsprecher mit Bienenwachs ummantelt, sodass auch Honiggeruch den Raum erfüllt.

Gemeinsames Arbeiten als Herausforderung

Das Sich-miteinander-Vernetzen, in die Denk- und Arbeitswelt der unterschiedlichen Künstler einzudringen und daraus etwas Gemeinsames, Neues zu Formen, das war die Herausforderung, erzählt Klangkünstler Hans Holger Rutz: „Ich glaube, das Kernelement ist, dass wir versucht haben zu überlegen, wie wir Bewegungsformen schaffen, wo praktisch nicht die Elemente unabhängig voneinander zu verstehen sind, sondern wo wir gegenseitig aufgreifen oder auf was reagieren, was die jeweils anderen zwei Künstler machen.“

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