Das Museum der verstoßenen Schätze

Man muss schon genau hinsehen, um das Besondere in der Sammlung der verstoßenen Schätze von Margareta und Alois Schwarz in Straden zu entdecken: Jedes Stück, ob mit Plattgold verziert oder kitschig verspielt, stammt aus dem Müll.

„Mein Mann war vor der Pension sechs Jahre bei der Müllabfuhr, und da hat er ein Stück heimgebracht. Das weiß ich ganz genau, das ist ein schmiedeeisener Luster gewesen, und dann hat er halt immer wieder etwas mit heimgebracht, und dann haben wir gesagt, ok, da machen wir für uns ein kleines privates Museum“, so Margareta Schwarz.

Unter Schmutz verborgene Kostbarkeiten

„Es ist nichts gekauft - das alles haben die Leute weggeschmissen, mein Mann hat fleißig heimgebracht, und wir haben das geputzt“, schwört Margareta Schwarz. Oft hat sich erst beim Putzen der aus Staubbeutel, Müllsäcken und Containern geborgenen Schätze das wahre Antlitz gezeigt, betont die Sammlerin: „Ja, es gibt immer wieder Leute, die viel Geld bieten würden, wenn wir es hergeben würden, aber es ist unsere Privatsammlung, und das geben wir nicht her.“

Geschichtsträchtige Fundstücke

Beim Anblick dieser einst geliebten und dann verstoßenen Gegenstände öffnet sich ein Fenster nicht nur in den sozialen Wandel der vergangenen 50 Jahre, sondern auch in das Leben der Menschen, die in der Südoststeiermark leben. Die Verwunderung darüber, was häufig einfach weggeschmissen wird, bleibt selten aus, wie die Museumsbesitzerin so erklärt: „Letztens ist einer da gewesen, ein Mann, der hat nur geschaut, dem ist der Mund offen geblieben - und die Jungen räumen, und dann wird’s weggeschmissen. Und Gott sei Dank wird’s weggeschmissen, denn so haben wir’s gefunden.“

Die Sammlung der verstoßenen Schätze von Familie Schwarz in Straden in der Südoststeiermark hat ganzjährig geöffnet, der Besuch des Museums ist aber nur nach telefonischer Voranmeldung möglich.

Link:

• Die Sammlung der verstoßenen Schätze