Sperriger Titel - leichte Unterhaltung

Herbstsonntage sind perfekt, um ein Buch zu lesen - am besten leichte Unterhaltung: Genau das bietet der Norweger Roger Pihl mit „Der Mann, der vom Fahrrad fiel und im Paradies erwachte“.

Buchcover

Limes-Verlag

Buchtipp:

„Der Mann, der vom Fahrrad fiel und im Paradies erwachte“ von Roger Pihl (ISBN ISBN: 978-3-8090-2668-6) ist bei Limes erschienen und kostet 15,50 Euro

Aus Skandinavien kommen immer wieder Bücher mit sperrigen Titeln - etwa von Jonas Jonasson und seinen Weltbestseller vom „100-Jährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ oder „Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind“.

Die Geschichte von Roger Pihls „Der Mann, der vom Fahrrad fiel und im Paradies erwachte“ ist durchaus interessant: Da gibt es Valdemar - er ist Geschäftsführer bei einem Software-Unternehmen und hat nach dem tragischen Unfalltod seiner Frau und seiner beiden Töchter vor zwölfeinhalb Jahren nur seine Arbeit im Kopf. Und das sehr erfolgreich: So macht er aus einer kleinen Firma ein Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern.

Ein beinharter Geschäftsmann...

Als Geschäftsmann ist Valdemar beinhart - so hat er angesichts der Unproduktivität sogar ein Problem damit, wenn die Mitarbeiter im Kollegenkreis zusammensitzen, um bei Kuchen und Kaffee ihre Geburtstage zu feiern. Doch dann verändert eine Sekunde sein ganzes Leben: Auf dem Weg zu einem Kongress wird Radfahrer Valdemar von einem Auto niedergestoßen und landet mit einem Schulterbruch im Krankenhaus. Damit ist er zum ersten Mal nach zwölfeinhalb Jahren zum Nichtstun gezwungen, er ist für nichts verantwortlich und muss sich um gar nichts kümmern.

...lernt das Nichtstun schätzen

Diesen Zustand beginnt er nach einigen Tagen zu genießen - mit weitreichenden Folgen, denn Valdemar möchte das Krankenhaus gar nicht mehr verlassen: So setzt er mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln alles daran, um seinen Aufenthalt in der Klinik zu verlängern - vom absichtlichen Sturz aus dem Bett, bis zur Verwendung von falschen Medikamenten reicht die Palette.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 8.10.2017

Das Buch erinnert seinen Leser daran, dass er, der sein Leben in einem Hamsterrad voller Aktivitäten verbringt, sich kaum Zeit zum Nichtstun nimmt, es regt also durchaus zum Nachdenken an. Allerdings fiel die Umsetzung der Geschichte eher holprig aus - es gibt oft riesengroße Sprünge in der Handlung, mit dem Effekt, dass nicht nur der Titel des Buches sperrig ist.

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