Open Music - Konzerte, die Grenzen überschreiten

Open Music, eine Anfang der 90er-Jahre in Graz gegründete Konzertreihe zeitgenössischer Musik, startet in die neue Saison - mit Veranstaltungen, die die Grundphilosophie des musikalischen Grenzüberschreitens untermauern.

Open Music - der Name ist seit jeher Programm. Was die beiden Gründer Wim van Zytphen und Wolfgang Hattinger der Reihe gegenwärtiger Musik in die Wiege gelegt haben, verfolgt die langjährige künstlerische Leiterin Ute Pinter mit Verve: „Mit diesen Konzerten nicht nur einen Schwerpunkt in klassischer Musik oder in Pop oder in einer bestimmten Schublade zu setzen, sondern es ist ein übergreifendes Programm, das versucht, relevate zeitgenössische Produktionen in Graz zu präsentieren. Schwerpunktmäßig kann das sein klassische, moderne, zeitgenössische Musik, aber es gibt auch Projekte in Richtung Jazz, experimentelle Improvisation, Klangforschung geht.“

E Gitarre (E-Gitarre) wird gespielt

ORF

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 17.10.2017

Was Musik mit Whisky gemein hat

Auch die Konzert-Orte reichen vom Stockwerk über das Forum Stadtpark bis zum Museum der Wahrnehmung, wo es etwa am 25. November bei „Works und Whiskies“ nicht nur um Klangfarben allein geht: „Weil wir glauben, dass die Klangfarbe durchaus etwas mit der Geschmacksfarbe zu tun haben kann bzw. Kompositionen auch besser zu erfahren und zu verstehen sind, wenn man versucht, sich einmal einen Whisky auf der Zunge zergehen zu lassen, den zu beschreiben, zu schmecken, ob er eher rauchig oder eher bitter oder eher fruchtig ist. Da gibt es ganz verschiedene Erfahrungen, wie man die Welt wahrnehmen kann, und diese Erfahrung wiederum auf Musik umzulegen, ist, glaub ich, eine sehr schöne und gewinnbringende Sache.“

„Musik braucht Verschmutzungen“

Klassiche Moderne, Improvisation, Sub- oder Populärkultur - Berührungsängste hat und soll es bei Open Music nie geben, stehe doch die Vielfalt heutiger Musik im Vordergrund, denn, so Pinter, „ein Freund von mir hat einmal gesagt, die aktuelle Musik oder Musik überhaupt oder das Leben braucht Verschmutzungen im Sinn von einem Einfluss, der nicht ganz so in diesen Bereich gehört, der aber zum Beispiel eine Farbe verändern kann oder einen Geschmack verändern kann. Das merkt man ja auch im Bereich der Kommerzproduktionen, sei es jetzt Mode oder auch in der Küche, das es eigentlich sehr viel bringt, neue Dinge reinzubringen, auszuprobieren, zu experimentieren, neu zusammenzustellen, Einflüsse aufzunehmen und im eigenen Sinne weiter zu verarbeiten - das heißt nicht die Aufgabe eines Standpunktes oder einer Vorstellung, aber eine Bereicherung.“

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