Die Oper der Opern in der Grazer Oper

„Le nozze di Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart zählt auch 230 Jahre nach der Uraufführung zu den beliebtesten Opern weltweit - nun ist die „Oper der Opern“ auch wieder in Graz zu sehen.

Das Liebeschaos am Schloss des Grafen Almaviva: Diener Figaro will Susanna heiraten, der Graf will das „Recht der ersten Nacht“, die Gräfin den Grafen zurück und Page Cherubino jagt jedem Rock hinterher.

„Herausforderung und Spaß“

Dem Eros entspringt die Handlung, so Regisseur Max von Mayenburg: „Der Figaro ist so ein bisschen die Oper der Opern. Die Mozart-Opern sind alle unglaublich vielschichtig, und es macht immer wahnsinnig viel Spaß, sich damit zu beschäftigen, und beim Figaro ist diese Ausgewogenheit zwischen Komödie und Ernsthaftigkeit so perfekt ausbalanciert, dass es auch eine große Herausforderung ist und wahnsinnig viel Spaß macht.“

Die Hochzeit des Figaro

ORF

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 2.11.2017

Der gebürtige Münchener changiert dabei gekonnt zwischen den beiden Ebenen der Handlung: dem bunten Strauß aus Liebesintrigen und der sozialpolitischen Kritik am unmoralischen Adel. Und er trennt diese beiden Ebenen im Bühnenbild: da das weiße Märchenschloss des Grafen, einem Prinzessinnentraum entsprungen, mit vielen hübschen Kämmerchen für tolle Liebesspiele - dort - vor den Schlossmauern - das hungernde Volk.

Am Ende ist das schöne Schloss kaputt

Doch die Meute nimmt sich den Adel am Ende zur Brust: „Die Vorlage ist in der Zeit vor der französischen Revolution entstanden, und ich fand sehr interessant, eine Blase herzustellen - heute würde man vielleicht sagen Filterblase -, in der die Menschen leben und gar nicht merken, was um sie herum für Dinge passieren - die Welt um sie rum hat sich verändert, und die, die in ihrer Blase gelebt haben, haben es gar nicht mitbekommen. Dafür ist das Schloss das Bild - das geht nach und nach kaputt, und beim bösen Erwachen am Ende, da löst sich dieses Schloss dann schließlich auf“, sagt von Mayenburg.

Die Hochzeit des Figaro

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Auf der Bühne glänzen die Frauen - allen voran Tetiana Miyus in der Marathon-Rolle der Susanna. Die ukrainische Sopranistin und ihr slowakischer Figaro Peter Kellner sind auf wie abseits der Bühne ein charmantes Paar: „Wir sind nicht nur Geliebte, wir sind auch Freunde, das ist sehr wichtig, im Leben und auch im Stück.“

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