Einkaufen, ohne zu bezahlen und Gutes tun

Rund um Weihnachten wird viel Geld für Geschenke ausgegeben - im GeNa-Laden in Graz kann man einkaufen, ohne dafür zu bezahlen: Jeder kann mitnehmen, was er brauchen kann, und bringt mit, was er selbst nicht mehr braucht.

GeNa steht für „gelebte Nachhaltigkeit“. Das Prinzip des Geschäfts ist, dass Leute Dinge bringen, die sie selbst vielleicht nicht mehr brauchen - dafür können sie sich „neue“ Dinge aussuchen, die sie brauchen können. Dementsprechend gibt es in dem Laden in Graz-St. Peter kein Kassenpult, keine Registrierkassa, keine Preisschilder und keine Prozentaktionen.

„Angefangen hat es im Freundeskreis“

„Es gibt Dinge, die noch gut erhalten sind, sodass ein anderer sie verwenden kann: Kleidung, Handtaschen, Schals, Schuhe, Kindersachen, Männersachen, Sportsachen, Geschirr, ja einfach Sachen, die zu Hause herumstehen und nicht benötigt werden“, sagt GeNa-Initiatorin Renate Jagersbacher, die den kleinen Laden Anfang November eröffnete.

St. Peter

GeNa

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 5.12.2017

„Angefangen hat es im Freundeskreis, wir haben Dinge ausgetauscht. Jemand hat eine Weste oder ein Kleid gehabt und keine Freude mehr daran gehabt. Die andere hat gesagt, mir gefällt das, ich nehme das mit. Nicht nur Kleidung, sondern auch Schnick-Schnack, Weihnachtsgeschenke oder Teelichthalter, und dann habe ich mir gedacht, man könnte das auch in größerem Rahmen machen.“

Zumindest bis März geöffnet

Es wurde daraus ein kleiner Raum, in dem im Sommer Eis verkauft wird, der im Winter aber leer stehen würde - zumindest bis März gibt es damit eine Unterkunft für den GeNa-Laden, der übrigens auf Ehrenamtliche angewiesen ist. Beatrix Altendorfer vom Verein „Nachhaltig in Graz“ hilft als „Verkäuferin“ aus.

St. Peter

GeNa

Andrea Breithuber, Renate Jagersbacher und Beatrix Altendorfer im GeNa-Laden

„Ab und zu muss man den Leuten die Scheu nehmen hereinzukommen. Dann muss man sie gleich empfangen und fragen, ob sie etwas abgeben wollen und dann auch auffordern, dass sie ruhig etwas mitnehmen. Die Leute haben ein bisschen eine Scheu zu geben und vor allem auch zu nehmen“, schildert Altendorfer.

Weihnachtsartikel willkommen

Ob es ab März eine Zukunft für den GeNa-Laden gibt, hängt davon ab, ob sich ein neues Geschäftslokal finden lässt. Bis dorthin kann aber jeder der möchte den Verschenkladen dienstags, donnerstags und samstags besuchen. Derzeit sind gerade Weihnachtsartikel und Weihnachtsdekoration herzlich willkommen.

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