Zeitreisen im Künstlerhaus

Die Künstler dreier steirischer Kunstvereinigungen haben sich mit dem Thema „Zeitreisen“ auseinandergesetzt. Die Ergebnisse sind derzeit in der einmal pro Jahr stattfindenden Ausstellung im Grazer Künstlerhaus zu sehen.

Eine große schwarze Uhr, deren Zeiger auf fünf vor zwölf stehen, thront mitten im Künstlerhaus - von ihr führen auf dem Boden schwarze Linien zu den Wänden, an denen die verschiedenen Arbeiten der Künstler hängen und die so quasi einen Rahmen bekommen. Die Rauminstallation stammt von Emil Srkalovic, Präsident des Künstlerbundes.

Arbeiten zum Thema "Zeitreise"

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Blick auf den Zustand der Welt

Er und seine Kollegen fanden höchst unterschiedliche Zugänge zum Thema „Zeitmaschine“: „Jedes Portal hier ist ein Blickwinkel des jeweiligen Künstlers. Künstler haben einen sehr breit gefächerten Blickwinkel auf die Welt. Die Ausstellung spiegelt das aktuelle Weltgefüge. Die Uhr symbolisiert den Zustand der Welt. Die Hasen sind Symbole dafür, wie wir Menschen damit umgehen“, so Srkalovic.

Breites Spektrum

Und so unterschiedlich sind auch die Künstler mit dem Thema „Zeitmaschine“ umgegangen: Das Spektrum der Arbeiten reicht von klassischer Malerei über ironische Installationen und Bilder - einer Uhr etwa, deren Zeiger rückwärts laufen - bis zur Fotokunst.

Die Fotokünstlerin Christine Kipper schickte die Stadt Graz auf eine Zeitreise in die Vergangenheit und stellte alte Stiche heutigen Graz-Ansichten gegenüber, „weil in Graz sehr viel passiert ist - von der Vergangenheit in die heutige Zeit“, so Kipper.

Arbeiten zum Thema "Zeitreise"

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Ausgehend von einem Roman

Das Thema „Zeitmaschine“ - ausgehend vom Sciene-Fiction-Roman von H. G. Wells aus dem Jahr 1895 und dessen Verfilmung 1960 - wurde vom Träger des Kunsthauses, dem Kunstverein Medienturm vorgegeben - ein Procedere, das nicht allen Künstlern gefalle, betont Gottfried Pengg-Auheim, Präsident der Vereinigung Bildender Künstler.

Arbeiten zum Thema "Zeitreise"

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Sinnhaftigkeit in Frage gestellt

„Die Vereinigung ist angetreten, damit sie unabhängig und ungefiltert vom Kunstbetrieb ausstellen können. Da ist es immer schwierig, ein Thema wie die Zeitmaschine als Bezug zu nehmen. Wir haben uns gedacht, wir werden die Sinnhaftigkeit dieser Themenstellung in den Mittelpunkt der Ausstellung stellen“, so Pengg-Auheim.

Drehbild

Manche Künstler wie Michael Birnstingl vom Künstlerbund sehen in der Themenvorgabe durch das Künstlerhaus aber auch Vorteile: Birnstingl schuf ein Triptychon, in dessen Mitte ein Drehbild steht; darauf spaziert ein Zeitreisender ins Universum. Flankiert wird dieses Drehbild von zwei weiteren Bildern, die die Urgewalten, denen der Mensch ausgesetzt ist, symbolisieren sollen.

Sendungshinweis

„Der Tag in der Steiermark“, 8.1.2018

Wandel bis 24. Jänner

Die Ausstellung selbst ist im Wandel begriffen, denn ab 11. Jänner zeigen die Mitglieder der Vereinigung Bildender Künstler - nach Werkbund und Künstlerbund - ihren Zugang zum Thema. Zu sehen sind die Arbeiten bis 24. Jänner bei der Jahresausstellung der steirischen Künstlervereinigungen im Grazer Künstlerhaus.

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