Eine musikalische Reise durch die Jahrhunderte

Zum 800-Jahr-Jubiläum der Diözese Graz-Seckau entführt die Pfarre Piber auf eine musikalische Reise: Bei insgesamt sechs Konzerten bietet das 16. Festival Musica Sacra Piber Klänge von 1218 bis 2018.

Unter dem Titel „Ohrenweide“ dreht sich in der romanischen Pfarrkirche St. Andreas in Piber während des Festivals bis 14. Oktober alles um die Klangsprache des Mittelalters, so Organisator Hans Fuchs: „Es ist für mich als Seelsorger ein wichtiges Element, dass wir durch Musik Menschen in ihrer Seele erreichen können - daher der Titel ‚Ohrenweide‘. Es ist wirklich eine Weide für die Ohren, aber zugleich auch eine Möglichkeit der Entspannung für die Seele. Ich denke, das ist ein wichtiges Angebot seitens einer Kirche.“

Eine Klangbrücke ins Mittelalter

Dabei versuche man, den Zeitraum zwischen 1218 - dem Gründungsjahr der Diözese Graz Seckau - und heute, 800 Jahre später, mit Klangbildern aus den verschiedenen Jahrhunderten lebendig zu machen, „wenn man in Stationen hineinhören kann: So hat die Musik damals geklungen, vor 500, 600, 700, 800 Jahren. Das ist schon ein guter Versuch und wert, das Jubiläum einer Diözese in dieser Hinsicht musikalisch zu unterstreichen“.

Musica Sacra Piber

ORF

Frühe Abbildung der romanischen Pfarrkirche St. Andreas in Piber

Schon das Eröffnungskonzert „Per Speculum in Aenigmate“ am 6. Mai schlägt eine Klangbrücke von heute zurück ins Mittelalter: „Das erste Ensemble, das uns besuchen wird, ist das Ensemble Candens Lilium aus Köln mit der Leipziger Sängerin Christine Mothes, die mit uns hinuntertauchen in die Tiefen des Mittelalters. Dieses Ensemble versucht auch, durch zeitgenössische Kompositionen eine Brücke zum Heute herzustellen“, so Fuchs.

Jedes Konzert ein eigener Schwerpunkt

Geistliche Musik zwischen Vergangenheit und Gegenwart bieten auch die weiteren Konzerte in Piber, betont der Veranstalter: „Jedes Konzert möchte einen Schwerpunkt auf eine der Epochen der Diözesangeschichte setzen - so zum Beispiel auch am 27. Mai das zweite Konzert mit dem Wiener Vokalensemble Cinquecento. Diese fünf Herren bringen Musik von Johannes de Cleve, einem Grazer Hofkomponist, Renaissancemusik.“

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 3.5.2018

Gregorianische Choräle und Mariengesänge kommen am 17. Juni von einem Frauen-Vokalensemble aus Paris, die Neue Hofkapelle Graz wird am 16. September in der Pfarre begrüßt - „mit dem Lokalmatador des Barock, dem steirischen Barockkomponisten Johann Joseph Fux und der Sopranistin Margot Oitzinger unter dem Titel ‚Ave Regina‘“, so Fuchs. Darüber hinaus begrüße man am 30. September das BachWerkVokal Salzburg, das die Klangwerk der Romantik wiederaufleben lässt.

Himmlich geht es auch auf Erden zu

„Vom Himmel auf Erden“ heißt es dann beim Abschlusskonzert am 14. Oktober: „Mit ganz leisen, aber sehr feinen Stimmen einer Barocklaute wird Hubert Hoffmann spielen - Werke von einem Mönch des Stiftes Kremsmünster, der ungefähr in der Zeit Johann Sebastian Bachs gewirkt hat. Bei diesem Konzert werden wir auch dem steirischen Dichter Peter Rosegger ein wenig Platz verschaffen, indem wir zwei Schauspieler - Eva Herzig und Johann Silberschneider - wunderbare Lyrik von Rosegger zum Thema Himmel auf Erden hören werden“, gibt der Organisator einen Ausblick.

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