Auf heißer Spur in Athen

Seit 1995 lässt der griechische Autor Petros Markaris Kommissar Kostas Charitos in Athen ermitteln. „Drei Grazien“ heißt der neueste, zwölfte Fall und behandelt – wie alle anderen davor – ein aktuelles gesellschaftspolitisches Thema.

Kostas Charitos haben wir vor mehr als 13 Jahren als etwas schrulligen und sturen Kommissar kennengelernt, der sich mit seinen Ermittlungen meist den Zorn der Mächtigen zuzieht. Daher ist er auf der Karriereleiter bei der Athener Polizei nicht sehr weit nach oben gekommen.

Erholt aus Sommerurlaub zurück

Das könnte sich jetzt ändern: Sein Vorgesetzter Gikas geht in Pension und Charitos soll - zumindest interimistisch - seinen Platz einnehmen. Gute Nachrichten also und außerdem kommt er gerade entspannt aus seinem Sommerurlaub zurück. In Epirus, der Heimat seiner Frau Adriani im Nordwesten Griechenlands, haben die beiden drei ältere, alleinstehende Damen kennengelernt - die titelgebenden „Drei Grazien“.

Buchcover

Diogenes Verlag

Doch die Erholung ist bald wieder dahin: Ein Minister wird vergiftet und Charitos beginnt seine Ermittlungen. Diesmal sehr vorsichtig, hat er doch jetzt endlich zumindest den Fuß in der Tür zur Chef-Etage. Der ermordete Minister für Verwaltungsreformen war auch Universitätsdozent. Ein Bekennerschreiben taucht auf, doch dieses sorgt für noch mehr Rätselraten als die Tat selbst. Und es dauert auch nicht lange, da wird ein Staatssekretär tot aufgefunden - ermordet beim Joggen in einem Park. Auch er war vor seiner Berufung in die Regierung Hochschullehrer. Und auch nach seiner Ermordung taucht ein Bekennerbrief auf - mit ähnlichem Inhalt wie beim ersten Mord.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 19.8.2018

Einer seiner schwierigsten Fälle

„Einmal ist Zufall, zweimal ist Fügung“ - lautet der lakonische Befund eines Mitarbeiters von Kostas Charitos und der Kommissar selbst gibt zu, dass das einer seiner schwierigsten Fälle sei. Die Ermittlungen im Umfeld der Athener Universität sind harte Kleinarbeit ohne wirkliche Anhaltspunkte, bis eine zufällige Bemerkung Charitos auf eine Spur führt und diese Spur schließlich zu einem Posting auf Facebook. „Wer wissen will, wie es momentan in Griechenland aussieht, muss unbedingt Markaris lesen“ schreibt Dirk Schümer in der Berliner Tageszeitung „Die Welt“.

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