„Stachel und Staat“: Eine Naturgeschichte
Im August bis in den September hinein bevölkern mehrere hundert Wespen die berüchtigten papierenen Nester. Bei der Deutschen Wespe, die auch bei uns häufig ist, sind es sogar manchmal bis zu 7.000 Tiere.
Kurze Lebenszeit
„Ich liebe dich, heiße, zornige, viel verleumdete wilde Wespe. Denn ich weiß, dass nur wer so groß und heiß lebt, auch froh zu sterben vermag. Die Biene opfert das Leben dem Werk; die Wespe opfert alles Werk dem Leben“, so dichtete vor fast 100 Jahren der deutsche Philosoph Theodor Lessing. Im Gegensatz zu Honigbienen oder Ameisen, den anderen beiden staatenbildenden Insektenarten, sterben Wespenvölker im Spätherbst ab und müssen jedes Jahr aufs Neue von vorne beginnen.
Droemer Knaur
In seinem Buch „Stachel und Staat“ beschert Michael Ohl den Lesern aber auch etliche Aha-Erlebnisse - so etwa die Tatsache, dass männliche Wespen keinen Stachel haben, oder, dass die Wespenkönigin fast nie sticht. Zudem ist ein einzelner Wespenstich in der Regel ungefährlich, insofern er nicht die Atemwege zuschwellen lässt oder bei Allergikern einen Schock auslöst. Im Normalfall zeigen sich schwere klinische Symptome erst ab etwa 50 Stichen. Lebensbedrohlich sind die Stiche ab einer Zahl von 100 bis 500.
Sendungshinweis:
„Guten Morgen Steiermark“, 26.8.2018
Stechende Hautflügler
Michael Ohl schildert in seinem Sachbuch auch die Begegnung mit einer bis zu fünf Zentimeter großen Pepsis formosa. Das ist eine Wespe, die bevorzugt Vogelspinnen jagt. Diese Wespenart kommt jedoch nur im Süden der USA und in der Karibik vor.
Droemer Knaur
„Stachel und Staat“ ist ein Sachbuch über die stechenden Hymenoptera, also die Hautflügler, das viele biologische Infos liefert ohne dabei allzu wissenschaftlich zu werden und das einem auch durch die brillianten Makrofotografien von Bernhard Schurian ins Auge sticht.