Künstlerische Metamorphosen im Weinkeller

Unter dem Titel „Kunst im Weinkeller“ lädt der Maler und Sammler Helmut Hable Kunstschaffende ein, sein Grundstück in Straden mit neuen Arbeiten zu bespielen. Heuer dreht sich alles um den Begriff „Metamorphosen“.

23 Kunstschaffende aus der Steiermark, aus ganz Österreich, Deutschland, aus Italien, Slowenien und dem Arabischen Raum bieten an Helmut Hables Kunstort vielfältige Blicke auf Metamorphosen, also Veränderung und Entwicklung. Raum dafür gibt es in der Galerie von Helmut Hable in Wieden-Klausen in der steirischen Gemeinde Straden, die einst ganz dem Wein gewidmet war.

Verschiedene Interpretationen von Metamorphose

„In der Steiermark erleben wir die Metamorphose auf vielseitige Art: Erstens, die Menschen, sie verändern sich - sie haben neue Werte. Auch im Kopf, sie haben neue Vorstellungen mit neuen Herausforderungen und man erlebt es natürlich auch in der Landschaft, wo sich die Landschaft hin zu mehr Qualität weniger Menge, aber interessante und kreative Entwicklung bewegt“, so der Maler und Kunstsammler Helmut Hable.

Unter dem Titel "Kunst im Weinkeller" lädt der Tiroler Maler und Sammler Helmut Hable Kunstschaffende ein, sein Grundstück in Straden mit neuen Arbeiten zu bespielen.

ORF

Die aktuelle Jahresausstellung „Metamorphosen“ läuft bis Ende Oktober

Wertvoll für die Region ist seit jeher der Weinanbau, betont Künstler und Kurator Klaus Dieter Hartl: „Ja, in der Bibel wurde schon auf eine wunderbare Metamorphose hingewiesen, nämlich von Wasser zu Wein, und dass dieses Thema da für mich in der Weingegend interessant war, lag auf der Hand. Ich habe einfach versucht, in einer poetischen Art und Weise diese Schritte einfach festzuhalten.“ Hartl hält die Weinerzeugung und -kultur fotografisch fest.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark-Sommerzeit“, 27.8.2018

Lichtskulptur in Form eines Oktopus

Der Begriff „Metamorphosen“ inspirierte den aus Straden stammenden Lichtkünstler Anton Schnurrer zu einer vielarmigen Lichtskulptur, die aus einem Wirtschaftsgebäude im Weingarten des Anwesens buchstäblich hinauswächst. „Wir sehen hier einen Oktopus, einen der noch aus der Urmeerzeit stammt und der anscheinend nicht mit auf die Reise gehen konnte und hier verblieben ist in seiner Behausung.“

Lichtkünstler Anton Schnurrer  kreiert eine vielarmigen Lichtskulptur in Form eines Oktopus

ORF

Dieser habe sich unserer Zeit angepasst, sich verwandelt und ist jetzt in der Dachhaut in Form von Regenwürmern zu sehen, die nun den fruchtbaren Boden bearbeiten, beschreibt Schnurrer.

„Das letzte Abendmahl“

Neben vielen steirischen Beiträgen zeigt Hable Werke prominenter Freunde, wie etwa drei Bilder aus Hermann Nitschs Serie „Leviticus“. Der Sammler selbst ist im alten Gewölbekeller mit der Rauminstallation „Das letzte Abendmahl“ vertreten: An Stelle von Jesus und seinen Aposteln platzierte Helmut Hable am Tisch vor leeren Weingläsern Rebstöcke. Diese würden in unserer Gesellschaft als Lebenssymbole gelten, die zugleich aber auch verderben, betont Hable.

Helmut Hable stellt "das letzte Abendmal" mit Rebstöcken an Stelle der Apostel dar.

ORF

„Die Rebstöcke verkommen, werden zu Erde, zu Humus und werden wieder die Grundlage für neues Leben. Was bleibt übrig - der Geist, das was hier verkommt geht hier in diesem Gewölbekeller dann in den Geist auf, etwas Göttliches, das in dieser Installation den Menschen berühren sollte“, so Hable, der gebürtiger Tiroler und Wahlsteirer ist.

Bereicherung für die Region

Die Berührung mit Kunst sei in Wieden-Klausen willkommen, so der Bürgermeister von Straden, Gerhard Konrad: „Unsere Region hat ja sehr viel mit Kunst und Kultur zu tun und ich bin sehr stolz, dass wir den Herrn Hable Helmut haben hier in Wieden-Klausen. Er bringt sehr viele Künstler her, aber auch viele Gäste und das ist eine große Bereicherung für unsere Marktgemeinde Straden.“

Link: