Musikprotokoll experimentiert zum 51. Mal
Die Veranstaltungen rund um das musikprotokoll widmen sich seit jeher neuen Klängen und deren Wahrnehmung: Die Visionäre der experimentellen Musik geben sich nicht mit dem Istzustand ihres Genres zufrieden, sondern arbeiten an „utopischen Fronten“.
musikprotokoll 2018
Von 4. bis 7. Oktober findet in Graz das 51. musikprotokoll im steirischen herbst statt – hier finden Sie einen detaillierten Programmüberblick
Große Spannweite an Beiträgen
Die Wahrnehmung wird dadurch verändert, Klang wird im Alltag neu eingesetzt, und aktuelle Technologien werden verwendet und auch missbraucht. Im musikprotokoll 2018 ist die Spannweite der Beiträge weitreichend: Eröffnet wird am Donnerstag von fünf steirischen Schulklassen, die sich auf die Suche nach aktuellen Klangbildern gemacht haben. Die Beiträge umfassen Werke wie SOL – eine die Wahrnehmung herausfordernde Klang- und Lichtarbeit in der Dunkelheit.
ORF Martin Gross
Das musikprotokoll in Ö1:
Ö1 begleitet das musikprotokoll im steirischen herbst. Zahlreiche Sendungen sind zum Nachhören - mehr dazu in Das musikprotokoll in Radio Österreich 1.
Das Radio Symphonie Orchester Wien und das Klangforum Wien spielen ein concert grandiose: Gemeinsam heben sie ein Auftragswerk von Bernd Richard Deutsch aus der Taufe. Am Tag darauf gastiert neben dem Ensemble Zeitfluss das New Yorker Talea-Ensemble in Graz, so Mitkurator Christian Scheib: „Da kommt jetzt zum Tragen, dass Georg Friedrich Haas zur Zeit in New York eine Kompositionsprofessur hat und mit diesem Ensemble eng verbunden ist. Da gibt es erstens zwei amerikanische, junge Komponisten und eine Uraufführung von Georg Friedrich Haas, bei der er selber auf der Bühne sein wird und einen eigenen Text in seine eigene Komposition einflechten wird.“
Zeno Watson
Tomoko Sauvage präsentiert japanischen Klangminimalismus, Kathy Hinde & Daniel Skoglund experimentieren mit tierähnlichen Robotern. Eine Nacht mit dem Trio The Dwarfs of East Agouza und ZULI aus Kairo, ein Konzert mit der Sound- und Medienkünstlerin Jacqueline George sowie Diskussionen und Workshops sind außerdem Teil des Programms.
Monika Schabus
Sendungshinweis:
„Der Tag in der Steiermark“, 2.10.2018
Das Grazer Orchester recreation präsentiert ein mittels künstlicher Intelligenz generiertes Neujahrskonzert, und das Institut für elektronische Musik an der Grazer Kunstuniversität entwickelte ein neues Instrument, so Festivalchefin Elke Tschaikner: „Eigentlich ein 3-D-Raumlautsprecher, er nennt sich IKU, es ist ein Ikosaeder, er hat diese Form und ist wirklich ein effektvolles Gerät, weil es unglaubliche Räume simuliert und beim musikprotokoll wird dieser IKU in Kommunikation treten mit einer Kontrabassistin.“
Schwerpunkt Ägypten in der Akademie Graz
Ein Schwerpunkt im Programm widmet sich zeitgenössischen Kunstschaffenden aus Ägypten. In der Akademie Graz etwa kann man die Installation The Magma von Ahmed El Ghazoly aka ZULI erleben, eine audiovisuelle Reise nach Kairo, so Mit-Kuratorin Susanna Niedermayr: „Nachdem ZULI auch einer der spannendsten Vertreter der elektronischen Klubmusikszene Kairos ist, haben wir uns gedacht, das wäre natürlich toll, wenn er auch ein Konzert spielt. Das passiert am Samstagabend im Dom im Berg. Da wird auch ein Trio auftreten, drei langjährig sehr versierte Improvisatoren, die alle ihre eigene Musiksprache haben, das wird sehr spannend werden.“
Veranstaltungstipp
Der steirische herbst geht heuer bis 14. Oktober über die Bühne.
„Volksfronten“ beim steirischen herbst
Unter dem Motto „Volksfronten“ sollen heuer beim steirischen herbst „Überzeugungen erschüttert werden“, so Intendantin Ekaterina Degot bei der Eröffnung - mehr dazu in „Herbst“ will „Überzeugungen erschüttern“. Kernstück der 51. Ausgabe des ältesten europäischen Festivals für Gegenwartskunst ist ein Mix aus Installationen, Performances und diskursiven Arbeiten - mehr dazu in Der steirische herbst erfindet sich neu.