Ein würdevoller Abschied vom geliebten Pferd

Wenn der Tag gekommen ist, an dem ein Pferdebesitzer von seinem geliebten Tier Abschied nehmen muss, ist bisher oft nur der würdelose Weg in den Schlachthof geblieben. In Lebring gibt es bald das erste Pferdekrematorium Österreichs.

Wer bisher sein Pferd einäschern lassen wollte, musste nach Holland oder Deutschland fahren, sagen Christina und Eduard Reininger. Bis „ihr“ erste Pferdekrematorium Österreichs genehmigt wurde, war es ein langer Weg: „Es gibt da sehr viele Auflagen, und wir arbeiten in enger Zusammenarbeit mit den Behörden und sind natürlich auch unter strenger Kontrolle. Wir fahren ab Jänner in unserem Betrieb mit insgesamt drei Anlagen und sind so das größte und modernste Tierkrematorium Österreichs“, sagt Christina Reiniger.

Pferdekrematorium Landscha

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Die Familie Reininger äschert bereits seit 16 Jahren kleinere Haustiere wie Hunde, Katzen oder Vögel ein; immer wieder meldeten sich aber auch Pferdebesitzer mit dem Wunsch, ihr Tier einäschern zu lassen. Das Krematorium muss dafür entsprechend leistungsstark sein, erklärt Eduard Reininger: „Es ist bei dieser Anlage einiges dahinter, man muss da schon genau schauen, was etwa die Versorgung vom Gasnetz angeht, damit man diese Anlage betreiben kann.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 2.11.2018

Ganz Österreich wird betreut

Rund 2.000 bis 3.000 Euro kostet es, sein Pferd einäschern zu lassen - für die Reiningers steht aber der würdevolle Abschied vom geliebten Tier im Vordergrund. Dabei wird das verstorbene Pferd auf Wunsch auch abgeholt, sagt Christina Reininger: „Wir betreuen ganz Österreich, es gibt dafür ein eigenes Fahrzeug. Das Pferd kommt dann als Ganzes - das ist sehr wichtig - in die eigens dafür vorgesehene Kremierungsanlage, und der Tierbesitzer bekommt so schnell wie möglich die Asche seines Pferdes wieder zurück.“

Pferdekrematorium Landscha

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Gemeinsame Bestattung

Beim Urnenhain in St. Josef in der Weststeiermark ist es sogar möglich, dass sich Haustierbesitzer mit ihrem Tier bestatten lassen: „Es gibt da verschiedene Plätze bei Bäumen und dergleichen, und da kann sich jeder seinen Platz aussuchen, da werden dann die Urnen eingebracht.“

Pferdekrematorium Landscha

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Immer mehr Tierbestattungen

Wenn auch manche das Tierkrematorium in Lebring kritisch sehen - die Zahl jener, die sich für eine Tierbestattung entscheiden, steigt, betont Christina Reininger: „Es gibt immer wieder schwere Momente, und da wir auch selbst Haustierbesitzer sind und die Liebe zum Tier auch täglich leben, dadurch kann man diesen Schmerz verstehen. Wir versuchen da, die Leute dabei zu unterstützen, und es ist für einen Tierbesitzer dann sicherlich einfacher, wenn das Pferd in Aschenform wieder zurück kommt, als wenn man es der industriellen Versorgung zuführen muss - das ist gänzlich unwürdig.“

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