„Artothek“: Ein Kunstwerk für zu Hause

Ein Kunstwerk aus einer Galerie zu Hause aufhängen – das ist jetzt in der Neuen Galerie in Graz möglich. 20 ausgewählte Werke können dort ausgewählt und ausgeliehen werden. Die „Artothek“ gibt es bereits zum dritten Mal.

Ausgewählte Originale aus dem Bestand der Sammlung der Neuen Galerie Graz hängen bis Anfang Dezember in der „Artothek“ und dann – in den nächsten zehn Monaten – in einem Wohnzimmer, einem Schlafzimmer oder wo auch immer der Ausleiher das Kunstwerk platzieren möchte.

Einen „Helden im Haus“ aufhängen

Kurator der Artothek Steiermark ist Günther Holler-Schuster. Eines der möglichen Bilder ist „Meister Proper“ von Bernhard Wolf, Teil einer 27-teiligen Serie von Gemälden, die bekannte Gestalten aus der Alltagswelt zeigt. „Bernhard Wolf hat in Anlehnung an die Popart logohafte Ikonen aus der Werbewelt gewählt. Wenn der jetzt ohne seinen Werbekontext, also ohne Schrift und Botschaft dasteht, wird er abstrakter, vielleicht zum allgemeinen, positiven Helden im Haus“, so Holler-Schuster.

50 Euro beträgt die Leihgebühr für ein Kunstwerk. Dafür bekommt man das Bild von der Neuen Galerie zur Verfügung gestellt - samt Versicherung und Leitfaden, wie man so ein wertvolles Gemälde richtig behandelt. „Prinzipiell ist die Auswahl schon so, dass sie Werke betrifft, die unkomplizierter sind. Es ist hauptsächlich Malerei, es ist Ölmalerei, es sind die Formate entsprechend. Man kann von Haus aus schon weniger falsch machen“, so der Kurator.

Bilder in Ausstellung

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Kurator Holler-Schuster vor einem Ölbild auf Leinwand von Jorrit Tornquist

Worauf man etwa Acht geben sollte ist, dass zu viel Licht, Wärme, Feuchtigkeit und Zugluft dem Werk schaden können. Das Bild oder das Objekt sollte also nicht unbedingt direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein oder oberhalb eines Heizkörpers hängen; auch gereinigt sollte das Kunstwerk nicht werden.

Bilder in Ausstellung

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Skulptur aus Holz von Heribert Nothnagel

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 8.11.2018

Auch Skulpturen können ausgeliehen werden: „Man hat zwar Nippes und Gegenstände wie Antiquitäten, Uhren zu Hause herumstehen. Jetzt könnte ich ganz gegen meine Intention sagen: Viel anders ist das mit den Skulpturen hier auch nicht - die haben ähnliche Größe und haben ähnlichen Platzbedarf. Es wird niemand Zuhause einen Sockel hinstellen. Aber üblicherweise würde ein Kästchen oder ein Regal schon reichen“, so Holler-Schuster.

Weber, Pevetz, Kodritsch und Brandl

In der „Artothek“ begegnet man Künstlern wie Kurt Weber, Georg Pevetz oder Ronald Kodritsch. Als prominente Vertreter der „Neuen Malerei“ kann man sich Ölbilder von Erwin Bohatsch und Herbert Brandl aussuchen. Interessierte können maximal zwei Werke reservieren. Diese sind dann am 3. und 4. Dezember im Ausstellungsraum der Artothek abholbereit. Die Rückgabe erfolgt dann eben zehn Monate später – am 14. und 15. Oktober 2019 – im Studien- und Sammlungszentrum des Universalmuseums Joanneum.

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