Jugendlicher Shakespeare auf der Opernbühne

Mit „Wie William Shakespeare wurde“ bringt das Jugendtheater Next Liberty wieder ein Familienmusical auf die Grazer Opernbühne. Das Stück gibt einen Einblick in die Jugend des Dichters – begleitet von Originalzitaten und Musik.

Das Autorenteam Wolfgang Adenberg und Marc Schubring nahm eine fiktive Jugendgeschichte, garnierte sie mit den raren Fakten über Shakespeare und gab noch zahlreiche Zitate hinzu - heraus kam ein Stück über Visionen und Wünsche von jungen Menschen, unabhängig von der Zeit, in der sie leben.

Shakespeare mit Schulproblemen

Die Inszenierung übernahm Michael Schilhan. Im Mittelpunkt von „Wie William Shakespeare wurde“ steht der 13 Jahre alte William, der in Stratford lebt und sich mit Schulproblemen herumschlägt, obwohl er wesentlich lieber schreiben würde; er möchte mit seinen Werken nicht nur die Welt, sondern vor allem das Herz der schönen Juliet erobern.

Shakespeare Next Liberty

Lupi Spuma

Als sein Vater sein Vermögen verliert, endet fürs Erste der Traum, und er landet in der väterlichen Handschuhwerkstatt. Eine Aufführung zu Ehren von König Elisabeth gibt dann den Ausschlag - er erkennt, wo er wirklich hin möchte.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 19.11.2018

Andere Sprache und Erzählweise

Dass Shakespeare nichts für Jugendliche sei, dem widerspricht Adenberg: „Ich möchte entschieden widersprechen, dass Shakespeares Werke nichts für Kinder seien. Man muss ihnen ja nicht gleich ‚Titus Andronicus’ vorsetzen, aber ich denke, dass zum Beispiel ‚Der Sommernachtstraum’, ‚Der Sturm’ oder ‚Romeo und Julia’ auch für Kinder interessant sein können, wenn sie entsprechend inszeniert werden." Kinder und Jugendliche seien heute eine andere Sprache und eine andere Erzählweise gewöhnt, so der Autor.

Shakespeare Next Liberty

Lupi Spuma

"Diese Sprache kommt in unserem Musical in vielen Zitaten vor, aber so gering dosiert, dass sie Interesse weckt, ohne abzuschrecken. Schön wäre es, wenn wir mit unserem Stück bei einigen die Bereitschaft wecken könnten, sich vielleicht doch einmal auf ein echtes Shakespeare-Stück einzulassen, auf den Rhythmus, den Klang und die Schönheit der Sprache, auf die menschlichen und psychologischen Tiefen“, so Adenberg.

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