Festival holt Jazzvirtuosinnen ins Rampenlicht

Unter dem Motto „Female Instrumentalists“ holt die Konzertserie „Shortcuts“ der Jazzwerkstatt Graz bis Sonntag junge Jazzkünstlerinnen vor den Vorhang. Der Startschuss fällt mit dem Kaya Meller Quartet im Cafe Stockwerk.

Die „Shortcuts“ gelten als Aushängeschild und Plattform für junge Jazzmusiker in Graz. Das Kaya Meller Quartet zählt zu ihnen - und sorgt am Freitagabend für den Auftakt der „Shortcuts“, die heuer die weibliche Seite der „Männerbastion Jazz“ beleuchten wollen.

„Die Situation ist schon besser geworden, weil es immer mehr weibliche Jazzstudierende gibt und im Nachwuchs viel mehr nachkommt. Aber wir wollen auch Anreize bieten, dass das Thema mehr nach außen getragen wird, weil Jazz immer noch eine extreme Männerdomäne ist. Ich finde das schade, denn wir alle profitieren von Vielseitigkeit“, sagte Simon Kintopp von der Jazzwerkstatt Graz.

Drei Abende mit jeweils zwei Konzerten

Auch die Saxophonistin Anna Keller, die mit ihrem Quintett Grazias am Sonntag bei den „Shortcuts“ zu hören sein wird, findet es wichtig, dass Frauen im Jazz eine spezielle Bühne geboten wird: „Ich sehe zum Teil, dass sich Frauen weniger trauen oder auch nicht in den Vordergrund treten wollen - und ich finde es gut, dass so ein Festival unterstützt, dass einmal die Frauen im Vordergrund sind und zeigen können, was sie musikalisch zu bieten haben“ - und das ist einiges, wie etwa das Trio Luchs mit seiner ätherischen Musik vormacht.

Jazz

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Die weibliche Seite des Jazz erklingt von Freitag bis Sonntag bei den „Shortcuts“ der Jazzwerkstatt im Stockwerk Jazz. Das umfangreiche Programm finden Sie auf der Website der Jazzwerkstatt.

Die „Shortcuts“ - mit je zwei Konzerten an drei Abenden - verstehen sich als Schnittstelle zwischen der Kunstuni und der professionellen Jazzszene, so Kintopp: „Es ist die Brücke dazwischen. Wir haben Ensembles von der Uni genauso wie wirklich ganz professionelle Bands. Wir schauen, dass sie sich vermischen, dass wir den Musikern eine Plattform geben, um dort kreativ zu sein und ohne diesen Business-Druck große Kunst abliefern zu können. Vor allem wollen wir, dass es eine Plattform ist, wo sich die Musiker untereinander austauschen, wo man sich kennenlernt.“

„Gäste, die einen sonst nicht hören würden“

„Man trifft sehr viele Musiker aus dem europäischen Raum, mit denen man Connections herstellen kann. Außerdem ist ein Publikum da, das nicht spezifisch für die Band selbst kommt, sondern auch um zu schauen, was es generell gibt. Da sind Gäste dabei, die einen sonst vielleicht nicht hören würden“, sagte auch Keller.

Sie setzt mit ihrem Quintett Grazias am Sonntag den Schlusspunkt: „Wir machen hauptsächlich Cover-Songs und versuchen diese in unserem ganz eigenen Stil zu arrangieren: mit Witz. Und wir wollen auch das Technische der vier Saxophone mit einbauen. Dazu kommt der Sopran einer Flöte.“

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