Das „Dasein“ von Hubert Brandstätter

Der Weizer Künstler Hubert Brandstätter feiert heuer seinen 60. Geburtstag. Aus diesem Anlass präsentiert die Grazer Hofgalerie mit der Ausstellung „Dasein“ einen Querschnitt aus seinem expressiven, malerischen Werk.

Hubert Brandstätter begibt sich seit vielen Jahren auf eine spirituelle Spurensuche und lernte dabei auch von den Ureinwohnern Australiens - diese Eindrücke verarbeitete der Künstler in seinen Werken: So ist beispielsweise ein großformatiges Gemälde mit tiefdunkelrotem Hintergrund zu sehen - darauf der helle Abdruck der Rückseite eines Körpers, ästhetisch und stark in seiner Form.

Anleihe bei den Aborigines genommen

„Hubert Brandstätter hat sich eine Anleihe genommen bei den Aborigines, die sich mit 13 Jahren auf den Weg machen, um zu überprüfen, ob die Erzählungen auch stimmen, die sie von den Stammesälteren gehört haben - und Hubert Brandstätter hat dieses Walkabout, dieses Herumziehen, für sein Werk genommen“, schildert Johann Baumgartner von der Hofgalerie.

Brandstätter begab sich auf die künstlerische Suche nach Begriffen wie Leben, Sinn, Sein, Körper oder Raum und Zeit - all diese Begriffe finden in Symbolen Einzug in den Gemälden des Weizers: So führte er unter anderem in Form von Strichlisten und Rastern eine Überprüfung von Wahrheiten durch.

Ausstellungen in Europa und den USA

„Er überprüft sie nicht nur, sondern macht auch hier eine Spurensicherung mit Hilfe von Abdrücken von Körpern und Aschenbildern“, so Baumgartner. Hubert Brandstätter übermalt auch Fotos oder Zeitungsausschnitte. Sein Wissen und seine Erfahrung gibt der autodidakte Künstler in seiner Kunstschule in Weiz weiter; er leitet außerdem zahlreiche Kunstprojekte an Schulen und präsentierte seine Kunst bereits in Ausstellungen in Österreich, Deutschland, Italien sowie in den USA.

Der Körper erfährt in Hubert Brandstätters Malerei zeitweise eine Zersetzung bis zur totalen Reduktion und Auflösung in Materialität - die Spiritualität geht den Bildern jedoch nie verloren, so Kurator Baumgartner: „Diese Sinnsuche begleitet den Künstler genauso wie uns alle. Man sieht trotzdem sehr viele Ansätze von verschiedenen Religionen in seinen Exponaten. Man muss nicht an eine bestimmte Religion glauben, aber man sieht, dass immer wieder das Kreuz zum Vorschein kommt. Man spürt auch, dass der Buddhismus zum Vorschein kommt.“

Auch was nicht auf den ersten Blick zum Vorschein kommt und im Verborgenen wartet, um von Betrachterin und Betrachter erforscht zu werden, zeigt die Hofgalerie im Steiermarkhof in Graz – bis zum 21. März 2019 in der Schau „Dasein“.

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• Hofgalerie Graz